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Veröffentlicht am 09­.05.2017

9.5.2017 - in-und-um-schweinfurt.de

31. Andacht der Bürgeraktion BA-BI am KKG-Wegkreuz

Pflanzen von 31 Sonnenblumenkernen zum Gedenken an Opfer

GRAFENRHEINFELD – Bereits zum 31. Mal veranstaltete die Schweinfurter Bürgeraktion und Bürgerinitiative gegen Atomanlagen BA-BI am Wegkreuz beim stillgelegten Atomkraftwerk Grafenrheinfeld eine Gedenkandacht zur Warnung vor den Gefahren der Atomkraftnutzung.

Anlässlich des Jahrestages der Atomkatastrophe von Tschernobyl wurde mit dem fränkischen Liedermacher Johannes Wohlfahrt, dem Bundesspre-cher der kath. Reformbewegung „Wir sind Kirche“ Magnus Lux , der Schweinfurter SPD- Landtagsabgeordneten Kathi Petersen und der 13-jährigen Realschülerin Maja Heereth aus Karlstadt ein besonderes Programm veranstaltet, an dessen Ende das gemeinsame Pflanzen von 31 Sonnenblumenkernen zum Gedenken an die vielen Opfer der Atomkraftnutzung stand.

Nach der Eröffnung und Begrüßung der Teilnehmer durch die stellvertretende BA-BI-Vorsitzende Gaby Gehrold stimmte der fränkische Liedermacher Johannes Wohlfahrt aus Thüngen die Besucher durch kritische Lieder auf den Grundgedanken der Andacht ein. Magnus Lux aus Schonungen, einer der Bundessprecher der katholischen Reformbewegung „Wir sind Kirche“ erinnerte in seiner Andacht an die Grenzen menschlichen Handelns im Umgang mit Natur und Energie und forderte eine Abkehr vom „ich-bezogenen Denken und Handeln“ und eine Hinwendung zu mehr Gemeinsinn zum Erhalt der Schöpfung für unsere Nachkommen.

Diesen Hinweis griff die 13-jährige Schülerin Maja Keereth aus Karlstadt in ihrem Beitrag auf. Sie beklagte die unzureichenden verständlichen Informationen für die Jugend über die Folgen des derzeitigen Wirtschaftens. Die stetige Steigerung des Verbrauchs von Rohstoffen und Gütern als Voraussetzung des Wirtschaftssystems verringere die Ressourcen für kommende Generationen und häufe Reststoffe wie den Atommüll an, der noch die Lebensqualität ihrer Enkel und Urenkel einschränken werde. „Was tut diese Generation uns an?“ war ihre ratlose Frage.

MdL Kathi Petersen dankte der Schülerin für Ihren Mut, ihre Fragen öffentlich zu stellen. Die Erkenntnis über die Folgen der Atomkraftnutzung habe zwar in Deutschland zum Ausstiegsbeschluss geführt, aber trotzdem werde noch tagtäglich durch die weiter laufenden AKWs im In- und Auslang Atommüll produziert, für den derzeit weder ein Entsorgungskonzept noch ein Entsorgungsort existiere. Auch die Rückbaupläne der KKG-Eigentümer seien in der beantragten Form mit hohen und zeitlich unabsehbaren Risiken für die Bürger in ganz Franken verbunden. Die Radioaktivität der Castoren im Zwischenlager BELLA betrage ein zig-Faches der Menge, die bei der Katastrophe in Tschernobyl frei-gesetzt wurde. Wer einer „grünen Wiese“ als erreichbares Ziel spräche, bestätige in erschreckender Weise seine Inkompetenz. Kathi Petersen dankte den vielen Umwelt-organisationen und ihren Aktivisten für ihre Arbeit, die eine lebenswerte Zukunft für unsere Nachkommen zum Ziel habe.

Auf dem Bild: Nach der 31. Gedenkandacht werden rund um das Wegkreuz beim Atomkraftwerk Grafenrheinfeld 31 Sonnenblumenkerne zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe von Tschernobyl gepflanzt. Im Bild von links Maja Keereth, Schülerin aus Karlstadt, SPD-MdL Kathi Petersen, Magnus Lux, Sprecher der kath. Reformbewegung „Wir sind Kirche“ und Gaby Gehrold, stv. Vorsitzende der Bürgeraktion BA-BI

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Zuletzt geändert am 10­.05.2017