25.6.2017 - Tiroler Tageszeitung

Ablehnung der Frauen-Ordination für Reformer weiterhin „Skandal“

Wien/Passau (APA) - Für Aufsehen und Verstimmung im Klerus hat vor 15 Jahren eine katholische „Priesterinnen-Weihe“ auf der Donau geführt. Für die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ ist die Ablehnung der Frauen-Ordination weiterhin ein „Skandal“, wie sie anlässlich des Jahrestags betonte. Die Diskussion über die Erneuerung der Kirche müsse daher auf allen kirchlichen Ebenen weitergeführt und intensiviert werden.

Sieben Frauen aus Österreich, Deutschland und den USA hatten sich vor 15 Jahren auf einem Donauschiff vor Engelhartszell „contra legem“ (entgegen dem Gesetz) zu Priesterinnen weihen lassen. Folgerichtig wurden sie 2003 vom Vatikan exkommuniziert, was bis heut aufrecht geblieben ist. Exkommunizierte Katholiken dürfen keine Sakramente mehr empfangen und keine Ämter in der Kirche bekleiden.

„Der eigentliche Skandal war und ist es, dass die römisch-katholische Kirchenleitung den Frauen nach wie vor jedwede Weihe und Ordination für den Leitungsdienst vorenthält, obwohl sich biblisch wie theologisch dafür keine stichhaltigen Gründe ins Feld führen lassen“, kritisierte die Organisation „Wir sind Kirche“ Österreich und Deutschland. Gemeinden müssten ihr Geschick selbst in die Hand nehmen und nach neuen Formen auch der Leitung suchen.

Aber auch den Klerus vor Ort nimmt „Wir sind Kirche“ in die Pflicht: „Die Bischöfe werden ihrer pastoralen Verantwortung nicht gerecht. Sie beklagen den Stillstand und setzen dennoch weiterhin nur auf überkommene Formen, statt ‚mutige Vorschläge‘ zu machen, wie es Papst Franziskus erwartet.“

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Zuletzt geändert am 26­.06.2017