25.9.2017 - KNA

"Wir sind Kirche": Bischofsvollversammlungen nicht zeitgemäß

München (KNA) Die Gruppe "Wir sind Kirche" hält die Vollversammlungen der Deutschen Bischofskonferenz für nicht mehr zeitgemäß. Beratungen hinter verschlossenen Türen würden "dramatischen innerkirchlichen und auch gesellschaftlichen Problemen" nicht gerecht und widersprächen dem Dialoggebot des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965), teilte die Organisation am Sonntag in München mit. Am Montag treffen sich die deutschen Bischöfe in Fulda zu ihrer mehrtägigen Herbstkonferenz.

Papst Franziskus wolle eine vom Zuhören geprägte synodale Kirche auf allen Ebenen, heißt es in der Mitteilung weiter. Die katholische Kirche in Deutschland brauche daher wieder eine Synode wie die Würzburger Synode (1971-1975), bei der Frauen und Männer aus dem Kirchenvolk mitberaten und auch mitentscheiden könnten. Synodalität müsse für alle Entscheidungsprozesse und Themen gelten, von der Seelsorge über die Kirchenfinanzierung bis hin zu politischen Stellungnahmen, etwa zu sozialer Gerechtigkeit.

Die Schließung und Zusammenlegungen von immer mehr Pfarrgemeinden bezeichnete "Wir sind Kirche" als "desaströs". Die bisherigen Seelsorgekonzepte und Leitungsmodelle seien alle auf zölibatäre Priester ausgerichtet und müssten grundsätzlich infrage gestellt werden. Anstelle der geschichtlich gewachsenen Kleruszentriertheit brauche es neue Modelle, die sich an den Fähigkeiten von Frauen und Männern orientierten und diese gleichberechtigt mit Aufgaben und Diensten betrauten.

Zuletzt geändert am 26­.09.2017