27.10.2017 - KNA

"Wir sind Kirche" ruft nach neuen Leitungsmodellen für Pfarreien

Ulm (KNA) Die Gruppe "Wir sind Kirche" hat die Bischöfe aufgerufen, neue Leitungsmodelle für Pfar- reien zu entwickeln. Die Bischöfe sollten nicht über die sinkende Zahl der Priester lamentieren, son- dern "mutige und kühne Vorschläge nach Rom schicken, so wie es Papst Franziskus von ihnen er- wartet", erklärte "Wir sind Kirche"-Sprecher Christian Weisner am Freitag in Ulm. Immer größere Pfarreien seien keine Lösung. "Wir sind Kirche" hat nach eigenem Bekunden selbst "nicht das eine Modell", sondern will sich "in die dramatische Suchbewegung nach neuen Formen einbringen".

Die Gruppe äußerte sich im Vorfeld ihrer 40. Bundestagung, die bis Sonntag in der Donaustadt statt- findet. Dabei geht es auch um eine Neuwahl des Leitungsteams von "Wir sind Kirche", das aus sechs Personen besteht. Positiv äußerte sich "Wir sind Kirche" über eine neue Dynamik, die sich in der Bundesrepublik im Zuge des Gedenkens an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren zwi- schen den Konfessionen entwickelt habe. In einer säkularen Gesellschaft sollten die Kirchen "zu einer versöhnten Einheit" finden.

Als "unsäglich" bezeichnete Weisner innerkirchliche Attacken auf Papst Franziskus. Die Gruppe un- terstützt deshalb die Initiative "Pro Pope Francis". Der Wiener Theologe Paul Michael Zulehner und der Prager Religionsphilosoph Tomas Halik hatten die Aktion vor rund zehn Tagen gestartet. Nach Ansicht von "Wir sind Kirche" müssten die deutschen Bischöfe entschiedener und geschlossener die Reformvorhaben unterstützen, die Franziskus auf Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils umzusetzen versuche.

 

 

Zuletzt geändert am 28­.10.2017