Es sind erschütternde Zahlen, die die deutschen Bischöfe auf ihrer Herbstvollversammlung in Fulda vorlegen müssen. Eine Studie hat ergeben: 4,4 Prozent aller Kleriker in den deutschen Bistümern haben sich an Schutzbefohlenen vergangen. Das sind 1.670 Täter zwischen 1946 und 2014. Die Opfer: Kinder und Jugendliche, die meisten Jungen, ein Viertel Ministranten, 3.677 an der Zahl - mindestens. Die Dunkelziffer dürfte noch mal wesentlich höher liegen. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem massenhaften Missbrauch und dem Umgang der katholischen Kirche mit Sexualität und Macht? Welche Konsequenzen werden aus der Untersuchung gezogen? Hat die katholische Kirche wirklich den Willen und die Kraft, sich grundlegend zu ändern? Darüber diskutiert Philipp Engel unter anderem mit dem Generalvikar des Bistums Limburg, Wolfgang Rösch, der Vertreterin der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche", Renate Luig, und dem Psychotherapeuten Wolfgang Müller, der jahrzehntelang Opfer und Täter betreut hat.