2.5.2019 - bild.de

Alarmierende Studie: Kirchen verlieren die Hälfte ihrer Mitglieder

Es wird leerer in den Kirchen – und damit auch in ihren Kassen. Bis 2060 verlieren sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche einer aktuellen Prognose zufolge rund die Hälfte ihrer Mitglieder!

Die für die Kirchen alarmierende Studie des Forschungszentrums Generationenverträge (FZG) der Universität Freiburg stellten die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag selbst vor.

► Den Berechnungen zufolge wird die Zahl der Mitglieder von 44,8 Millionen im Jahr 2017 bis 2035 auf 34,8 Millionen zurückgehen (minus 22 Prozent) und bis 2060 auf 22,7 Millionen (minus 49 Prozent). Dabei wird die katholische Kirche (minus 48 Prozent) etwas weniger Mitglieder verlieren als die evangelische (minus 51 Prozent). Das liegt laut den Forschern vor allem an Zuwanderungen aus dem katholischen Osten Europas nach Deutschland.

51 Prozent Kaufkraftverlust

Das führt dazu, dass die Kirchen auch ihre derzeitige Finanzkraft verlieren werden. Nominell gesehen bleibt 2060 das Aufkommen der Kirchensteuer zwar mit zwölf Milliarden Euro auf dem aktuellen Niveau. Berechnet man aber steigende Gehälter und die Inflation ein, bräuchten die Kirchen der Studie zufolge zur Finanzierung von Personal und Gebäuden knapp 25 Milliarden Euro.

Die Studie ermittelt daher einen Verlust von 51 Prozent bei der Kaufkraft der Kirchen.

► Die Initiative „Wir sind Kirche“ nannte die Prognosen „äußerst alarmierend“ und rief die Kirchenleitungen auf, „dem schleichenden Rückgang der Mitgliederzahlen unverzüglich aktiv und positiv entgegenzutreten“. Es reiche nicht aus, sich nur langfristig auf Veränderungen einzustellen. Vor allem die römisch-katholische Kirche müsse auch ihre Strukturen verändern.

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Zuletzt geändert am 02­.05.2019