Im sogenannten „Synodalen Weg“ befassen sich Kirchenvertreter und Laien mit Fragen der Sexualmoral, des Priestertums und der Rolle der Frau innerhalb der katholischen Kirche. Nach einer Vollversammlung im Frühjahr soll es am 4. September - wegen der Corona-Krise - fünf kleinere Regionalkonferenzen in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Ludwigshafen und München geben. Konservative Kräfte wie der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatten den Reformprozess in der Corona-Krise zuletzt wieder infrage gestellt.

„Auch durch die äußerst irritierende Instruktion der Klerus-Kongregation zur pastoralen Umkehr der Pfarreien vom 20. Juli 2020 hat sich der Synodale Weg nach Ansicht von „Wir sind Kirche“ keineswegs erledigt“, heißt es in dem Brief weiter.

Die Kleruskongregation des Vatikans hatte ein Dokument veröffentlicht, wonach Laien - also nicht geweihte Männer und Frauen - ausdrücklich von der Leitung von Pfarreien ausgeschlossen werden. Mehrere deutsche Bischöfe hatten das Papier teils scharf kritisiert.

„Schon jetzt findet der Synodale Weg in Deutschland auch international große Beachtung“, heißt es in dem Brief der Reformbewegung. „„Wir sind Kirche“ geht davon aus, dass die Ergebnisse auch vom Vatikan nicht ignoriert werden können.“

Weblinks: Offener Brief