17.2.2021 - augsburger-allgemeine.de

Nach Corona-Impfung: Augsburger Bischof Bertram Meier bittet um Verzeihung

Nie sei es seine Absicht gewesen, sich beim Impfen vorzudrängeln, sagte Meier im Dom. Die Reformgruppe "Wir sind Kirche" hält die Entschuldigung "für sehr aufrichtig".

Von Alois Knoller und Daniel Wirsching

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Wir sind Kirche: "Andere Bischöfe sollten sich ein Vorbild an Meier nehmen"

Bei der katholischen Reformgruppe "Wir sind Kirche" stießen die Worte des Augsburger Bischofs auf Anerkennung. „Ich halte die Entschuldigung von Bischof Meier für sehr aufrichtig. Daran könnten andere Bischöfe sich ein Vorbild nehmen“, sagte Bundessprecher Christian Weisner unserer Redaktion. „Die Bereitschaft unter Bischöfen, Fehler einzuräumen, ist wahrlich nicht sonderlich ausgeprägt. Dabei hätten sie es nötig, sich auf glaubwürdige Weise lernbereit zu zeigen.“

Wen Weisner damit gemeint haben dürfte, ist offenkundig: den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Der hält seit Monaten ein unabhängiges Missbrauchsgutachten unter Verschluss. Auch Woelki hat - inzwischen mehrfach - Fehler eingeräumt: mit Westpfahl Spilker Wastl aus seiner Sicht der falschen Kanzlei einen Gutachten-Auftrag gegeben zu haben oder "nicht gut kommuniziert" zu haben. Zuvor bat er an Weihnachten in der Christmette um Verzeihung für das, was seine Zuhörer "insbesondere auch an der Kritik an meiner Person ertragen mussten". Der Augsburger Historiker Martin Kaufhold fand dazu unmissverständliche Worte in einem Interview mit unserer Redaktion: "Selbst in jenen raren Momenten, in denen er sich zu seiner Verantwortung bekannt hat, blieb er unglaubwürdig." Woelki weise, so der Professor von der Universität Augsburg, mit dem Finger auf andere.

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Zuletzt geƤndert am 17­.02.2021