17.3.2021 - rundschau-online.de

„Wir sind Kirche“ fordert Ehrenerklärung. Missbrauchsgutachten mit Spannung erwartet

Köln - Für den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (64) könnte es ein Befreiungsschlag, aber auch ein Desaster werden. Am Donnerstag legt der Strafrechtler Björn Gercke ein Gutachten über Missbrauchsfälle im Erzbistum Köln seit 1975 vor, das auch Vertuscher unter den Bistumsverantwortlichen beim Namen nennt.

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„Wir sind Kirche“ fordert Ehrenerklärung

Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ fordert von den deutschen Bischöfen, nach dem Vorbild der CDU-Abgeordneten eine Ehrenerklärung abzugeben. Bundessprecher Christian Weisner sagte unserer Redaktion mit Blick auf das Missbrauchsgutachten im Erzbistum Köln: „Seit 2002 gibt es von den Bischöfen selber beschlossene Regeln zum Umgang mit Missbrauchsverbrechen. Diejenigen in den Kirchenleitungen, die diese Regeln nicht beachtet haben, müssen nicht warten, bis solche Gutachten da sind – sie können jetzt handeln und sollten sich jetzt zu ihrem Fehlverhalten bekennen. Das gilt nicht nur für Köln“, sagte Weisner. „Wir erwarten von den Bischöfen, dass sie endlich Verantwortung übernehmen. Es macht keinen guten Eindruck, solche Entscheidungen auf Rom abzuwälzen.“

Zum Erzbistum Köln sagte Weisner: „Köln ist vor allem ein Kommunikationsdesaster. Kardinal Rainer Maria Woelki wollte der Erste in Sachen Aufklärung sein – und hat einen Fehlstart hingelegt, die Betroffenen instrumentalisiert und mit einem zweiten Gutachten auf Hinhaltetaktik gesetzt.“

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Zuletzt geändert am 17­.03.2021