20.4.2021 - berchtesgadener-anzeiger.de

Bischof Oster fordert Debatte über katholische Medien

Passaus Bischof Stefan Oster wünscht sich von liberalen Kräften in der katholischen Kirche mehr Respekt vor der Kirchenlehre - und verlangt eine Diskussion über Kirchenmedien und Theologieprofessoren.

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Die katholische Reformbewegung »Wir sind Kirche« warf Oster vor, »eine Drohkulisse gegenüber andersdenkenden Theologinnen und Theologen und auch gegenüber dialogbereiten katholischen Medien« aufzubauen.

»Es ist ungeheuerlich, wenn er unliebigen Personen mit dem Entzug der akademischen Lehrbefugnis und unliebigen Medien mit dem Entzug der Finanzmittel droht«, teilte »Wir sind Kirche« am Dienstag mit. »Entlarvend« sei es, dass der Passauer Bischof sich mitten im Reformprozess »Synodaler Weg« auf diese Art und Weise äußere.

»Statt auf geschichtlich überholten Dogmatisierungen und bischöflichen Machtpositionen zu beharren, sollte er sich lieber der zukunftsoffenen theologischen Debatte stellen, wie sie in der römisch-katholischen Kirche dringend erforderlich ist und zu der auch Papst Franziskus wiederholt ermutigt hat«, hieß es in der Mitteilung.

Oster sieht - ganz im Gegensatz zu »Wir sind Kirche« - in der aktuellen Reformdebatte um Themen wie Sexualmoral, Zölibat und die Öffnung des Priesteramtes für Frauen eine »Respektlosigkeit vor dem Lehramt, an dem im Übrigen auch wir Bischöfe besonders Anteil haben«.

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Zuletzt geändert am 22­.04.2021