20.9.2021 - tagesspiegel.de

„Menschen sollen merken, dass sich Wesentliches verändert“

Zu Beginn der Vollversammlung hofft der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz noch auf Veränderungen. Andere tun das längst nicht mehr. Benjamin Lassiwe

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„Viele haben die Geduld verloren“

Und das wird auch nötig sein: Denn bei den katholischen Laien reißt spürbar der Geduldsfaden. Vor allem bei den Frauengruppen, die seit Jahren für Reformen in der Kirche kämpfen, ist das Maß voll.

„Viele haben die Geduld verloren“, sagte die Vizepräsidentin der katholischen Frauengemeinschaft in Deutschland (KfD), die Theologin Agnes Wuckelt, am Montag bei einer Pressekonferenz katholischer Reformgruppen in Fulda. „Viele Frauen kehren der Kirche den Rücken.“ Mittlerweile würden auch 80- oder 90-Jährige noch den Kirchenaustritt erklären.

Deutlich wurde auch der Sprecher der Reformbewegung „Wir sind Kirche“, Christian Weisner. „Die Bischofskonferenz hat ein Kirchenbild, das nicht mehr zeitgemäß ist“, sagte Weisner.

Scharfe Kritik an konservativen Bischöfen

Ein Beispiel sei der Tagungsort: Dass die Bischöfe, die coronabedingt mehr Platz brauchen, mit ihrer Tagung nicht in eine Turnhalle, sondern in das Schloss von Fulda gegangen sind, spricht aus Sicht der Reformgruppen für sich.

Scharfe Kritik übte Weisner auch am konservativen Flügel der Bischöfe rund um Woelki und den Regensburger Bischof Voderholzer. Letzterer versucht seit Anbeginn, den Synodalen Weg, das 2019 gestartete Dialogforum von Laien und Bischöfen, mal mehr, mal weniger offensichtlich zu torpedieren.

„Wir brauchen ein neues Bekenntnis aller Bischöfe, dass sie am synodalen Weg festhalten.“ Die Bischofskonferenz wird jedenfalls über den weiteren Fortgang des „Synodalen Wegs“ beraten, kündigte Bätzing an.

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Zuletzt geändert am 21­.09.2021