2.2.2022 - KNA

Reformgruppen und Frauenverbände: Synodaler Weg muss liefern

Bonn (KNA) Vertreterinnen und Vertreter von Reformgruppen und Frauenverbänden sehen den Synodalen Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland an einem Scheidepunkt. Weltweit komme die Kirche nicht aus den Negativschlagzeilen heraus, sagte Christian Weisner von Wir sind Kirche mit Blick auf die Debatten um Missbrauch und Aufarbeitung. Gelinge jetzt kein grundlegender Wandel, steuere die Kirche auf einen historischen Abgrund zu, fügte er am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz hinzu.

An dem von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gestarteten Synodalen Weg werde sich zeigen, ob die Kirche insgesamt zu
Reformen in der Lage sei; bei der Initiative handle es sich mitnichten um einen nationalen Sonderweg, betonte Weisner. Der Vatikan solle deswegen ein eindeutiges Zeichen der Unterstützung senden. Die deutschen Bischöfe rief Weisner dazu auf, sich bei der am Donnerstag in Frankfurt beginnenden Synodalversammlung zu dem Prinzip der Gewaltenteilung in der Kirche zu bekennen.

Auf konkrete Beschlüsse bei dem Treen setzt auch Monika Humpert von Maria 2.0. Genug geredet, Taten jetzt - diese Losung sollten sich alle Synodale zu eigen machen. Jens
Ehebrecht-Zumsande von der in der vergangenen Woche an die Öentlichkeit getretenen Initiative #OutInChurch zeigte sich erfreut über die Unterstützung für die Anliegen von queeren Menschen innerhalb der Kirche. Nach wie vor gebe es aber in vielen Bistumsleitungen ein lautes Schweigen.

Aus Irland formulierte der Vorsitzende von We are Church International, Colm Holmes, Unterstützung für den Synodalen Weg. Dieser habe große Bedeutung für die katholische Kirche weltweit, weil hier Bischöfe und Laien an einem Tisch säßen und über wichtige Themen sprächen. Zum Auftakt der dritten Synodalversammlung in Frankfurt
wollen die Reformgruppen ihren am Montag veröffentlichten Offenen Brief an das Präsidium des Synodalen Wegs übergeben. Auch darin mahnen sie konkrete Ergebnisse an.
Mit dem Schreiben wollen sie die Synodalen laut eigenem Bekunden unterstützen und den bis Samstag andauernden Beratungen neue Schubkraft verleihen.

Zuletzt geändert am 05­.02.2022