3.8.2007 - Reformierte Nachrichten (ref.ch)

Vatikan-Erklärung ist «verheerend und kontraproduktiv»

Die deutsche katholische Reformbewegung «Wir sind Kirche» entschuldigt sich bei den Kirchen der Reformation für die Erklärung der römischen Glaubenskongregation.

RNA/comm.

Mit einem offenen Brief an die Kirchen der Reformation hat sich die deutsche Kirchenvolksbewegung «Wir sind Kirche» nach der Erklärung der römischen Glaubenskongregation vom 10. Juli zur Ökumene «im Namen der – wie wir annehmen – grossen Mehrheit der katholischen Christinnen und Christen für dieses provozierende Verhalten der römisch-katholischen Kirchenleitung in aller Form entschuldigt». In dem in dieser Woche von der katholischen Reformbewegung an die Synoden, Bischöfe und Bischöfinnen der evangelischen Landeskirchen versandten Schreiben heisst es gemäss Pressemiteilung vom 3. August: «Wir empfinden die neue Verlautbarung der Glaubenskongregation als verheerend und kontraproduktiv, vor allem im Hinblick auf die ökumenische Versammlung in diesem Jahr in Sibiu/Hermannstadt und den ökumenischen Kirchentag 2010 in München. Dieses Schreiben aus Rom hat im Kirchenvolk vielerorts grosse Empörung hervorgerufen; die Reaktionen unserer katholischen Bischöfe sind dagegen bedauerlicherweise eher halbherzig.»

«Wir sind Kirche» weist darauf hin, dass die von Joseph Ratzinger als Kardinal verantwortete Erklärung «Dominus Iesus» aus dem Jahr 2000 und die jüngste von ihm als Papst ausdrücklich gutgeheissene und bestätigte Erklärung leider eine ganz andere Sprache sprechen als die Enzyklika «Ut Unum Sint» (1995) von Papst Johannes Paul II. über den Einsatz für die Ökumene.

Zuletzt geändert am 03­.08.2007