15.11.2022 - international.la-croix.com

Reform groups in Germany share support for Catholic bishops

By La Croix International staff | Germany

Catholic organizations expect the Vatican to give a clear sign of appreciation for the German Synodal Way, as German bishops visit Rome for their "ad limina" meeting

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Reformgruppen in Deutschland solidarisieren sich mit den katholischen Bischöfen

Mehr als 30 Reformgruppen und katholische Organisationen in Deutschland haben sich in einem offenen Brief für die Reforminitiativen ihrer Bischöfe ausgesprochen, die zum Ad-limina-Besuch im Vatikan weilen.

"Wir erwarten vom Vatikan, dass er endlich ein deutliches Zeichen der Wertschät- zung für den deutschen Synodalweg zeigt. Für die Skandale, die den Synodalen Weg notwendig gemacht haben und auf die er Antworten sucht ... Es geht um die Ursachen von Missständen wie Machtmissbrauch, Klerikalismus und Diskriminierung, die im direkten Widerspruch zum Kern der christlichen Botschaft stehen", heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

"Wir, das Kirchenvolk, hoffen, dass endlich ein breiter Dialog über die Fragen des Synodalen Weges in Deutschland und auch alle anderen brennenden Fragen in Gang kommt und die gefährliche Kommunikationslücke mit dem Vatikan geschlos- sen wird", so die Reformgruppen. Die deutschen Bischöfe sind vom 14. bis 18. No- vember zu ihrem Ad-limina-Besuch in Rom.

"Wir erwarten, dass den sachlich nicht zu rechtfertigenden Verunglimpfungen des Synodalen Weges in Deutschland sowie den gezielten Störmanövern aus dem In- und Ausland deutlich entgegengetreten wird, auch und gerade wenn sie von hohen Vatikanvertretern geäußert werden", so die Reformgruppen. "Die Gefahr für die Ein- heit und Zukunft der Kirche geht nicht von Deutschland aus, sondern von den un- nachgiebigen Kräften in der römisch-katholischen Kirche, die keine überzeugenden Antworten auf seelischen Missbrauch und sexualisierte Gewalt haben und sich Refor- men grundsätzlich verweigern." Zu den Reformgruppen gehören Organisationen wie der Katholische Deutsche Frauenbund und Priester im Dialog.

"Wir teilen die Visionen des Zweiten Vatikanischen Konzils und jetzt von Papst Fran- ziskus, dass der Weg der Kirche in die Zukunft ein Weg des synodalen Miteinanders und der pastoralen Umkehr auf allen Ebenen sein muss. Diese Visionen müssen kon- kret in die heutige Welt übersetzt und weiter getragen werden... Wir unterstützen alle Reformkräfte, die sich dafür einsetzen, dass der Synodale Weg in Deutschland wie auch der von Papst Franziskus angestoßene weltweite synodale Prozess nicht in von Beharrungskräften bewusst geschürten Konflikten endet oder im Sande verläuft. Denn die krisengeschüttelte Welt braucht konkrete Wege der Hoffnung im Sinne der Botschaft Jesu", so die beiden.

Formate für offene Debatten

 

Die Katholiken in Deutschland haben den Synodalen Weg 2019 nach einem erschüt- ternden Bericht über die Versäumnisse der Kirche im Umgang mit der kirchlichen Missbrauchskrise eingeleitet. Der synodale Weg in Deutschland umfasst die Beteili- gung von Geistlichen und Laien. Er hat Vorschläge für bedeutende Veränderungen in der Kirchenleitung und -praxis hervorgebracht, was bei einigen Offiziellen in Rom große Besorgnis ausgelöst hat, insbesondere weil einige der Arbeitsgruppen des synodalen Weges Dinge wie ein Ende des priesterlichen Zölibats und die Ordination von Frauen fordern.

Papst Franziskus schrieb im Juni 2019 einen Brief "An das pilgernde Gottesvolk in Deutschland", in dem er die deutschen Katholiken ermutigte, ihre Überlegungen fortzusetzen, sie aber vor der "Versuchung" warnte, "rein strukturelle Reformen" an- zustreben. Er bestand auch darauf, dass sie "der Evangelisierung Vorrang geben".

Kardinal Reinhard Marx, der damalige Vorsitzende der deutschen Bischöfe, sagte in der Abschlusspressekonferenz der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonfe- renz 2019, es sei beschlossen worden, "als Kirche in Deutschland einen verbindli- chen synodalen Weg zu gehen, der eine strukturierte Debatte ermöglicht und in ei- nem vereinbarten Zeitraum stattfindet, gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Wir werden Formate für offene Debatten schaffen und uns zu Verfahren verpflichten, die eine verantwortliche Beteiligung von Frauen und Männern aus unseren Diözesen ermöglichen. Wir wollen eine hörende Kirche sein. Wir brauchen den Rat von Menschen außerhalb der Kirche".

Der synodale Weg wird voraussichtlich im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein.

 

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Zuletzt geƤndert am 16­.11.2022