15.09.2007 - donaukurier.de

«Spiegel»: Bistum schloss «Schweigevertrag» mit Missbrauchsopfern

Hamburg/Regensburg (dpa/lby) - Nach dem Missbrauchsverdacht gegen einen vorbestraften Pfarrer aus der Oberpfalz sind neue Vorwürfe gegen das Bistum Regensburg laut geworden. Einem Bericht des «Spiegel» zufolge hatte das Bistum mit den Eltern zweier 1999 missbrauchter Brüder im niederbayerischen Viechtach eine schriftliche Schweige-Vereinbarung geschlossen. Im Gegenzug hätten die Kinder 6500 Mark erhalten. Die Mutter des Brüderpaares habe damals die Zusicherung gefordert, dass der Mann nicht mehr in der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werde. Dies habe das Bischöfliche Ordinariat aber abgelehnt.

Der 39 Jahre alte Pfarrer war vor kurzem verhaftet worden. Er soll sich in Riekofen bei Regensburg jahrelang an mindestens einem Ministranten vergangen haben. Der Mann war nach den Vorfällen in Viechtach im Jahr 2000 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Nach einer Therapie hatte ihn das Bistum wieder in der Gemeindearbeit eingesetzt und wird deshalb nun von Teilen der Bevölkerung scharf angegriffen.

Zuletzt geändert am 15­.09.2007