18.6.2023 - express.de

Missbrauchsskandal. Theologe (Lüdecke) redet Klartext: Wird das Schmerzensgeld für die Opfer mit Kirchensteuern bezahlt?

Trotz möglicher Schmerzensgeldzahlungen an Missbrauchsbetroffene droht den katholischen Bistümern in Deutschland nach Ansicht eines Theologen keine Insolvenz. Das hat einen bestimmten Grund, der vor allem Kirchensteuer-Zahlenden böse aufstoßen könnte.

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Katholiken und Katholikinnen wüssten, dass sie nicht effektiv beeinflussen könnten, wie die Kirchensteuer verwendet werde. „Und sie wissen auch, dass sie mit diesem Geld die entscheidende Machtbasis für eben jene Hierarchien liefern, die nicht nur in Missbrauchsfragen nach dem Prinzip ‚Macht ohne Verantwortung‘ walten können.“ Auch könnten sich die Laien nicht einfach für unschuldig erklären, sagte der Theologe. „Man kann nicht permanent ‚Wir sind Kirche‘ rufen und dann erklären, das war nur die Institution. Selbstverständlich haften die Laien mit für die Institution, die von ihnen lebt.“

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https://www.express.de/panorama/katholische-kirche-schmerzensgeld-mit-kirchensteuer-bezahlt-611499

 

Auf Rückfrage hat Prof. Lüdecke am 15. Juli 2023 erklärt: "Wir sind Kirche" war im Interview nicht als Eigenname Ihrer Bewegung gemeint, sondern ist eine Formel, die nicht zuletzt auf dem SynWeg immer wieder als eine Art reformerisches Allgemeinattribut in Anspruch genommen wurde. Schon gar nicht wollte ich Ihre Verdienste in Sachen Missbrauchsanprangerung in Frage stellen, die mir sehr bewusst sind. Werde das gerne bei Gelegenheit verdeutlichen.

Zuletzt geändert am 19­.07.2023