9.10.2023 - KNA

Initiative Wir sind Kirche lobt Weltsynode im Vatikan

Rom (KNA) Die Initiative Wir sind Kirche blickt positiv auf die derzeit tagende Weltsynode in Rom. Wir befinden uns mittendrin in einem Transformationsprozess auf allen Ebenen. Das muss eine Chance werden, sagte Sprecher Christian Weisner am Montag bei einer Online-Pressekonferenz. In einer Welt der Krisen könnte die Kirche nun Vorbilder entwickeln, um vielfältige Herausforderungen gemeinschaftlich anzugehen. Die Initiative Wir sind Kirche ist nach eigenen Angaben in rund 20 Ländern vertreten.

Die katholische Kirche stecke in einer tiefen Krise, stellte Weisner, Sprecher von Wir sind Kirche Deutschland, weiter fest. Er sprach von einer Zwei-Klassen-Kirche der Geistlichen gegenüber den Laien, vor allem gegenüber Frauen. Diese Strukturen hätten keine Zukunft. Auch bei der Weltsynode sei der Anteil an Frauen zu gering. Zudem gebe es zu wenig Transparenz.

Dennoch lobte Weisner den Vorbereitungsprozess und die Arbeitsweise des nun stattndenden Treens in Rom. Er hob hervor, dass die Teilnehmenden in der Synodenaula im Vatikan an runden Tischen in Kleingruppen zusammensitzen - auch Papst Franziskus. Bei früheren Versammlungen saßen sich die Synodalen und die Synodenleitung frontal gegenüber.

Martha Heizer von Wir sind Kirche International erklärte, sie hoffe auf eine Aufwertung der Rolle von Frauen durch die Weltsynode - wenn auch nicht unmittelbar. Jetzt wird darüber geredet, wie kann man unsere Kirche synodal strukturieren, sagte sie über das laufende Treffen im Vatikan. Wenn Mitbestimmung einmal beschlossen sei, dann seien die wichtigsten Schritte getan, denn: Mitbestimmung in der katholischen Kirche heißt auch Mitbestimmung der Frauen.

Zugleich zeigte sich die die Religionspädagogin aus Österreich kämpferisch. Wenn auch die zweite Bischofssynode im Oktober 2024 letztlich zu keinen Veränderungen führe, müssten die Gläubigen an die Bischöfe gerichtet sagen: Wir sind Kirche und wir können Kirche - auch ohne eure Zustimmung.

Vergangenen Mittwoch hat die Generalversammlung der Weltsynode im Vatikan begonnen. Mehr als 300 Mitglieder
beraten über neue Beratungs- und Umgangsformen in der Kirche und mehr Mitsprache für das Volk Gottes. Das Treffen
ist Teil eines mehrjährigen Prozesses, der im Oktober 2024 mit einer zweiten Bischofssynode im Vatikan endet.

Zuletzt geƤndert am 09­.10.2023