an die Kölnische Rundschau

zu "Bischof Marx: Katholische Kirche braucht neue Strukturen" 9.1.2008

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Menschen zu gewinnen für den christlichen Glauben“, das ist schwierig geworden. Da hat Herr Bischof Marx ganz Recht! Die Gebete, aus denen Jesus das „Vater Unser“ zusammengesetzt hat, waren damals schon rund 500 Jahre alt. Die Glaubensbekenntnisse wurde im 4. Jahrhundert zusammengetragen und festgeklopft. Beides stammt aus Zeiten und ihren Lebensumständen und Sprachen, die uns heute ziemlich fremd sind. Das erschwert das Verständnis. Die Auferstehungsfrage ist ungeklärt. Die Ausgrabungen der letzten zehn Jahre und die vielen Texte, die aus den ersten beiden Jahrhunderten neu oder erstmals zugänglich gemacht wurden, lassen sehr nachdenklich stimmen. Die Auseinandersetzung mit den Kreationisten und anderen Fundamentalisten ist stecken geblieben. Die notwendige Auseinandersetzung zwischen Theologie und Naturwissenschaft findet kaum statt. Die christliche Theologie hat mit all dem erhebliche Schwierigkeiten. So geht der „Umbruch viel tiefer“, als man denkt.

Wilhelm Gatzen

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Der Artikel im Wortlaut:

Die katholische Kirche muss sich nach Ansicht des Trierer Bischofs Reinhard Marx angesichts sinkender Priester- und Mitgliederzahlen neu organisieren. "Es wäre nicht zukunftsfähig, in allen alten Strukturen weiterzumachen." Gemeinden müssten neue Formen finden, mit denen der Glauben am besten weitergeben werde könne. Marx (54) tritt am 2. Februar sein Amt als neuer Erzbischof von München und Freising an. Der "Umbruch, gehe "viel tiefer", als manche spüren. Es gehe nicht nur um die äußere Organisation. Man müsse sich "neu bewusst" werden, was es bedeutet, "Menschen zu gewinnen für den christlichen Glauben“.

Zuletzt geändert am 16­.01.2008