an die Haigerer Zeitung

zu:"Bischofssitz gibt´s zum Sparpreis" vom 12. 1. 2008

Ich gebe Herrn Linker recht, wenn er schreibt, dass die Bistumsleitung ihre Glaubwürdigkeit einbüßt wegen nicht gelebter Armut. Meiner Meinung nach büßt die Bistumsleitung Glaubwürdigkeit auch ein wegen der am 15. Dezember 07 bekannt gewordenen Bausumme von 6 - 7 Millionen €, nach einer Woche, am 21. 12. 07 korrigierten Summe über 3,5 Millionen €, jetzt nach wiederum drei Wochen 2 Millionen € bzw. 1,65 Millionen €. Nach der Pressekonferenz in Limburg am 11. 1. 08 räumte der Finanzdirektor Althausen der FAZ ein, dass mit einem „Bündel von mehr Maßnahmen vielleicht auch einmal“ über eine höhere Summe als jene 3, 5 Millionen € gesprochen worden sei.

Völlig unverständlich und unglaubwürdig ist dieser Wirrwarr um Millionensummen in Zeiten von Sparen und Erneuern. Völlig verständlich ist der Zorn, der Unmut und die Enttäuschung der Menschen an der Basis. Sie spüren jetzt hautnah, dass Sparen wohl nur ihre Gemeinden zu übernehmen haben. Die Bistumsleitung hat wohl genügend Geldmittel zur Verfügung. Sie sollte, statt Planungen, Seelsorge in immer größeren Räumen zu organisieren, die Sehnsucht der Menschen nach kleinen, überschaubaren Orten des Glaubenslebens gewährleisten, Gemeinden stärken durch Priester ohne Amt, Frauen ohne Amt, geschulte und beauftragte Laien.

Die Diskussion um den zu errichtenden Bischofssitz ist sicher nicht zu Ende. Franz-Peter Tebartz-van Elst wird am 20. Januar 2008 in sein Amt zum Bischof von Limburg eingeführt. Das Domkapitel hat ihm mit den Vorgängen der vergangenen Zeit keinen Gefallen getan.

Henny Toepfer
Sprecherin Wir sind Kirche im Bistum Limburg

Zuletzt geändert am 14­.01.2008