Der Fall Mixa zeigt auch, dass eine Priester- oder Bischofweihe nicht automatisch vor Ver-fehlungen aller Art schützt. Das bedeutet für die Gläubigen, dass wir die Hirten wohlwollend und achtsam begleiten und den uns von Gott geschenkten Verstand durchaus auch benutzen dürfen.

Vor dem Verzeihen steht die aufrichtige Reue und die Wiedergutmachung – wo möglich! Wenn die von Bischof Mixa Misshandelten und öffentlich der Falschaussage Beschuldigten ihm dereinst verzeihen könnten, wäre dies ein hilfreicher Akt - im konkreten Fall. Für überfällige und umfassende Strukturreformen in unserer Kirche wäre es vielleicht hilf-reich, wenn unser Staat Zahlungen an Religionsgemeinschaften (viele versuchen an staatliche Gelder zu kommen!) von der Anerkennung und Umsetzung unseres Grundgesetzes abhängig machen würde. Ich denke dass dies durchaus mit der Bibel in Einklang zu bringen wäre, e-benso muss die Frage erlaubt sein. was der Papst meint, wenn er Menschenrechte sagt. Die gesamte Allgemeine Erklärung der Menschenrechte kann es nicht sein! Wenn es nur ausge-suchte Teile davon sind, muss dies deutlich gemacht werden. Ich denke unsere Kirchenführung wäre gut beraten, diesmal nicht wieder auf den heilenden Faktor „Zeit“ zu vertrauen. Es sieht so aus als wäre der „Kirchen-Eisberg gekippt“: Es wird derzeit auch das sichtbar, was schon lange vorhanden ist, aber bisher nicht zu sehen war.

Akzeptanz durch das Kirchenvolk ist nur mit ernstgemeinten Reformen wieder zu erlangen und sie müssen zügig angegangen werden. Die frühen christlichen Gemeinden wählten ihre Führung aus ihrer Mitte, nach Eignung und nicht nach Geschlecht oder Papsttreue. Heute können unsere Hirten gegen den erklärten Wil-len des Kirchenvolkes handeln ( wie zahlreiche Umfragen belegen), vom Papst bestimmt und vom Staat bezahlt!

Ich denke der Fall Mixa und der Fall Käsmann können noch einmal unterstreichen warum sich viele Menschen auch Frauen in allen Kirchenämtern wünschen.

Uschi Heppenstiel, Löschenrod