12.7.2010 an den Donaukurier

Leserbrief zu „Zdarsa folgt auf Mixa“ – DK 9.7.2010

In der katholischen Kirche geht es sehr häufig um Kirchenpolitik, so z. B. bei Bischofsernennungen. Die Entscheidungen trifft ausschließlich der Papst. Das Kirchenvolk wird nicht gefragt, obschon es in erster Linie von den Personalentscheidungen betroffen ist. Offensichtlich spielen das menschliche Format und die Führungsbefähigung der Kandidaten kaum eine Rolle, wohl aber die Linientreue und die unbedingte Angepasstheit an die Hierarchie. Das führte dazu, dass Männer wie Gerhard Ludwig Müller und Walter Mixa Bischöfe werden konnten. Statt Brücken zu bauen, wie es ihre und die Hauptaufgabe des Papstes ist, haben sie ihr Bistum gespalten. Der Papst schaute zu und unterstützte bzw. unterstützt dies noch immer.

Die schon länger schwelende und sich weiter verschärfende Kirchenkrise verlangt ein Umdenken, bei dem im Vordergrund die Bedürfnisse der Menschen stehen müssen, nicht die Erhaltung bzw. Mehrung der Macht „von oben“. Dazu bedarf es des Dialogs, der bisher von den Bischöfen verweigert wird. Bischof Hanke von Eichstätt erklärte anlässlich der Ernennung von Bischof Zdarsa zum Oberhirten von Augsburg (Wer hat an dieser Entscheidung mitgewirkt?), dass er die Herausforderungen in seiner neuen Position „in Dialogbereitschaft und theologischer Klarheit angehen“ werde. Unsere „Wir sind Kirche“-Diözesangruppe Eichstätt wartet trotz wiederholter Bitten bisher vergeblich auf einen Dialog mit Bischof Hanke über Reformfragen!

„Wir sind Kirche“-Diözesangruppe Eichstätt

Zuletzt geändert am 13­.07.2010