8.2.2011 - Donau-Kurier

Resignierte Gläubige

Zu "Gläubigenmangel" (EK vom 4. Februar): Der Pressemitteilung des Bistums Eichstätt ist zu entnehmen, dass Bischof Hanke den Priestermangel in einer Reihe mit vielen anderen Mangelerscheinungen, wie Glaubensmangel, Gläubigenmangel, Mangel an sakramentalen Eheschließungen, Mangel an christlichen Familien, Mangel an täglicher Gebetspraxis, Mangel an Glaubensfreude sieht.

Gott und das Glaubensleben müssten wieder eine größere Rolle spielen. Was aber sind die eigentlichen Ursachen der beklagten Mangelerscheinungen? Diese Antwort vermisst die "Wir sind Kirche"-Diözesangruppe Eichstätt. Darüber will die Gruppe seit Jahren, ganz besonders seit einem Jahr, mit ihrem Bischof reden. Diesem Gespräch verweigert sich der Bischof hartnäckig.

Nach Auffassung sehr vieler Katholikinnen und Katholiken liegt die Hauptursache in der Kirche selbst, die die Gläubigen zunehmend resignieren lässt, weil sich Papst und Bischöfe Reformen verweigern.

In ihren Strukturen und im Handeln der meisten Amtsinhaber erfahren die Menschen, vor allem die Jugend und die Frauen, eine ungerechte und männlich autoritäre Gemeinschaft, die die Beziehung zu Gott nicht fördert, sondern behindert. Es geht um einen Mangel an Glaubwürdigkeit der Kirche.

Walter Hürter
"Wir sind Kirche"
Diözesangruppe Eichstätt

Zuletzt geändert am 10­.02.2011