15.1.2018 - Süddeutsche Zeitung

Unterstützung für Franziskus

Leserbrief zum Artikel „Des Papstes Heiliger Zorn“ vom 29. Dezember:

Die kontroversen Reaktionen seit der Veröffentlichung des Schreibens „Amoris laetitia“ zeigen, dass die von Papst Franziskus intendierte Diskussion über eine Neuausrichtung der kirchlichen Sexualethik in Gang gekommen ist. Seit der Enzyklika „Humanae vitae“ im Jahr 1968 hat kein päpstliches Schreiben so viel Beachtung gefunden wie „Amoris laetitia“. Anders als damals sind es diesmal vor allem einzelne Kardinäle, Bischöfe und Theologen, die sich der dringend notwendigen Weiterentwicklung der katholischen Sexualethik verweigern. Die deutschen Bischöfe sollten noch viel konsequenter als bisher die grundsätzlichen Reformen unterstützen, die Franziskus auf der Linie des Zweiten Vatikanischen Konzils umzusetzen versucht. Dass er 2017 die fünfjährige Amtszeit von Kardinal Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der Glaubenskongregation nicht verlängert hat, war absehbar und auch folgerichtig. Besonders während der beiden Familiensynoden und nach Erscheinen von „Amoris Laetitia“ traten die Differenzen klar zutage.

Christian Weisner, Dachau

http://www.sueddeutsche.de/kolumne/papst-unterstuetzung-fuer-franziskus-1.3822753

Zuletzt geändert am 15­.01.2018