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Veröffentlicht am 06­.02.2019

an Donau-Kurier

Bischof Hanke übernehmen Sie endlich die VOLLE Verantwortung!

Leserbrief zu „Männerbündlerisches Machtsystem“ DK 06.02.2019

Der Eichstätter Bischof  erklärte bei der Vorstellung des von ihm in Auftrag gegebenen Prüfberichts: „Ich will in dieser schwierigen Situation Verantwortung übernehmen.“ Dazu hatte er zwölf (!) Jahre Zeit. Er ist seiner Verantwortung nicht gerecht geworden. Daran besteht für mich nach Veröffentlichung des Finanzberichts kein Zweifel. Er ist nicht nur verantwortlich für die personellen Fehlentscheidungen z.B. des Finanzdirektors und seines Stellvertreters, sondern auch für das „System Eichstätt“. Schon 2009 wurden öffentlich Zweifel an der Qualifikation dieses Klerikers geäußert. Wichtiger als eine Finanzfachfrau oder -fachmann war Bischof Hanke als Vertreter eines ausgeprägten Klerikalismus, dass die Macht des Geldes in den Händen eines Klerikers war. Wieso bedurfte es einer Zeit von fast drei Jahren nach Aufdeckung der unverantwortlichen Immobilienspekulation, dass sein Finanzdirektor offensichtlich blind ungesicherte Darlehensverträge von über 50 Millionen US-Dollar unterschrieben hat? Wieso hatte Bischof Hanke ihn bisher geschützt, obschon er seit Mai 2016 von dessen „Überforderung“ wusste?

Ein großes Problem ist auch die anhaltende Dialogverweigerung gegenüber kritischen Gläubigen oder deren Vereinigungen. Statt Reformen, wie sie auch Papst Franzisus fordert, fördert Bischof Hanke alle Bemühungen, die das Rad einer zeitgemäßen Kirche zurückdrehen wollen. Mit der Aufforderung „Schluss mit Klerikalismus!“ auf einem Transparent demonstrierten im September 2014 Mitglieder der „Wir sind Kirche“-Diözesangruppe Eichstätt vor dem Bischofspalais in Eichstätt.

Walter Hürter
Sprecher der 18 Gläubigen, die Bischof Hanke wegen des Finanzskandals in Rom angezeigt haben.

Zuletzt geändert am 06­.02.2019