11.7.2020 - Münchner Merkur

Ein mutiger Schritt

Leserbrief zu Claudia Möllers: Unabhängige Ordensfrauen,, Interview mit Susanne Schneider; Münchner Merkur 8. Juli 2020

Die Abhängigkeit katholischer Ordensfrauen von einem Priester, wenn sie gemeinsam Eucharistie feiern wollen, ist himmelschreiend.

Der Auftrag von Jesus "Tut dies zu meinem Gedächtnis" gilt allen, die an ihn glauben.

Eine spezielle Weihe, abgesichert durch das Alleinstellungsmerkmal Zölibat, hat sich erst im Laufe der Geschichte der Kirche entwickelt. Der mutige Schritt der Gruppe der Münchner „Ordensfrauen für Menschenwürde“, die in der Corona-Zeit, als kein Priester in ihr Kloster kommen durfte, auch alleine Eucharistie-Gottesdienste gefeiert hat, ist deshalb sehr zu begrüßen.

Ihre gut formulierten Ostererfahrungen "Fülle in der verordneten Leere" sprechen das aus, was viele Glaubende denken und was auch theologisch stimmig ist. Und für die Kirchengemeinden gilt: Statt immer mehr von ihnen zu schließen und zusammenzuleben, sollte die Kirchenleitung die Glaubenden anleiten und ermutigen, neue Wege zu gehen, die der Kirche in Deutschland eine Zukunft eröffnen.

Kirche ereignet sich dort, wo Gemeinde ist, nicht dort, wo zufällig ein Priester ist.

Christian Weisner

KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche, Dachau

 

Zuletzt geändert am 11­.07.2020