an Kölnische Rundschau

Leserbrief zu: Herrschaft der Bischöfe

Leserbrief zu: Herrschaft der Bischöfe – Leserbrief des Herrn Lambrich in der Kölnischen Rundschau vom 19. Oktober

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Herr Lambrich schreibt in seinem Leserbrief: „Es gibt Kardinäle und Bischöfe, die sich als Herrscher über den wahren katholischen Glauben und als Hüter der reinen katholischen Lehrte verstehen.“ - Ja, das ist tatsächlich so. Es steht nämlich im kirchlichen Gesetzbuch (CIC) in Canon 212: Was die geistlichen Hirten in Stellvertretung Christi als Lehrer des Glaubens erklären oder als Leiter der Kirche bestimmen, haben die Gläubigen ... in christlichem Gehorsam zu befolgen.

Der christliche Gehorsam verbietet Kritik und erst recht Widerspruch und auch bloß eine andere Meinung zu dem zu haben, was der Erzbischof lehrt und etwa in Personalfragen und Zuschnitten von Gemeinden entscheidet. Da wird dann über Missbrauch und Vertuschung, über Macht und Machtmissbrauch gestritten. Aus meiner Sicht ist darüber verloren gegangen, was wir denn eigentlich glauben können und sollen. Dabei ist auch das längst nicht mehr selbstverständlich. Über Jahrhunderte gab es immer wieder neue Dogmen und dogmenähnliche Lehrentscheidungen, die als ewige unveräußerliche Wahrheiten galten. Da möchte man inzwischen an vielen Stellen kritisch nachfragen. Aber auch das verbietet der christliche Gehorsam.

So ist es schon lange mein Traum, mit meinem Erzbischof öffentlich und offen und vor laufenden Kameras über Auferstehung und Himmelfahrt zu diskutieren.

Wir kämen schon große Schritte weiter, wenn wir uns wenigstens an das Wort Jesu hielten: Joh13,34  Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.

Mit freundlichen Grüßen

Wilhelm Gatzen, Bergisch Gladbach
Wilhelm Gatzen <wilhelmgatzen@kuddenberg12.de>

Zuletzt geändert am 26­.10.2022