Kardinal Aloisio Lorscheider (8.10.1924 – 23.12.2007)

Aloisio Lorscheider wurde wegen seines sozialen Engagements in Brasilien als "Erzbischof der Armen und Entrechteten" verehrt. Der am 8. Oktober 1924 in Estrela als Sohn deutscher Einwanderer geborene Lorscheider, der 18-jährig in den Franziskanerorden eingetreten war, galt als einer der profiliertesten Kirchenführer Südamerikas und war ein entschiedener Befürworter der Befreiungstheologie. Das brachte ihm 1988 sogar einen Mahnbrief von Papst Johannes Paul II. ein.

Während der Militärdiktatur in Brasilien (1964-1985) setzte er sich unentwegt für die Menschenrechte ein. 1971 bis 1978 war er Präsident der brasilianischen, von 1976 bis 1979 auch der lateinamerikanischen Bischofskonferenz. Papst Paul VI. machte ihn im Mai 1976 zum Kardinal.

1978 wurde er bei beiden Konklaven als Papstanwärter gehandelt. 1994 wurde er bei einem Besuch im Gefängnis von Fortaleza als Geisel genommen und erst nach 18 Stunden wieder freigelassen.

Der emeritierte Erzbischof von Aparecida erlag im Alter von 83 Jahren am 23. Dezember 2007 in einer Klinik der südbrasilianischen Stadt Porto Alegre einem multiplem Organversagen.

Zuletzt geändert am 28­.12.2007