24.10.2009 - news-adhoc.com

Bischof Hofmann will Zölibat in Bischofskonferenz thematisieren

Bischof Hofmann will Zölibat in Bischofskonferenz thematisierenDer Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann will in der Deutschen Bischofskonferenz die Frage der verpflichtenden Ehelosigkeit von katholischen Priestern zum Thema machen. Hofmann sagte am Freitagabend bei der Herbstvollversammlung des Würzburger Diözesanrats, eine Angelegenheit wie der Zölibat, der die weltweite Kirche betreffe, könne nicht in einem Bistum im Alleingang gelöst werden. Er versprach aber den Delegierten: «Ich werde darüber in der Deutschen Bischofskonferenz sprechen.»

Hofmann reagierte damit auf den Appell des Würzburger Diözesanratsvorsitzenden Karl-Peter Büttner an die Bischöfe, das Thema Zölibatsverpflichtung für alle Priester in Rom neu auf die Agenda zu bringen. Es müsse ernsthaft über die unumgängliche Verknüpfung von Zölibat und Zulassung zum Priestertum nachgedacht werden.

Büttner zeigte sich «traurig» über das Ausscheiden von drei Priestern, die sich für Ehe und Familie entschieden hatten, aus ihrem Dienst in diesem Jahr. Er fühle mit den betroffenen Gemeinden, «aber auch mit Ihnen, Herr Bischof», sagte der Vorsitzende des Laiengremiums. «Sie können auf Grund der weltkirchlichen Vorgaben nicht anders handeln.»

Auch Hofmann betonte, dass ihn das Ausscheiden der drei Priester sehr bedrücke und schmerze. Angesichts der kirchlichen Vorgaben sei aber kein anderer Weg möglich als die sofortige Entpflichtung von den priesterlichen Aufgaben.

Zugleich warnte der Bischof davor, nun alle Priester in der öffentlichen Meinung unter Generalverdacht zu stellen, dass sie heimliche Beziehungen unterhielten. Die alte Stammtischparole, dass bis zu drei Kindern, wenn sie nur verschwiegen blieben, von der Kirchensteuer bezahlt würden, entbehre jeglicher Grundlage. Solche Behauptungen seien unverschämt und unwahr.

na/ddp

Zuletzt geändert am 25­.10.2009