18.7.2010 - kathweb

asel: Debatte um mehr Mitsprache bei Bischofswahl

Luzern, 18.07.2010 (KAP) Angesichts der bevorstehenden Wahl eines neuen Bischofs für die Schweizer Diözese Basel ist eine Debatte über mehr Mitsprache des Kirchenvolkes bei Bischofsbestellungen im Gang. In der Diözese Basel liegt das Bischofswahlrecht beim 18-köpfigen Domkapitel. Dieses stellt eine Liste mit sechs Kandidaten zusammen. Die mit Regierungsvertretern aus den zehn Bistumskantonen bestückte Diözesankonferenz hat anschließend das Recht, einen weniger genehmen Kandidaten von der Liste zu streichen. Anschließend wählt das Domkapitel. Die Wahl wird vom Papst bestätigt.

Der Luzerner Theologe Prof. Walter Kirchschläger, Mitinitiator eines Manifestes zur anstehenden Bischofswahl in der Diözese Basel, schlug nun vor, Fragebögen an alle Haushalte zu verschicken oder in den Pfarrblättern abzudrucken, um zu ermitteln, welche Eigenschaften der neue Bischof mitbringen soll. Die Initiatoren des Manifestes zur Bischofswahl (www.bischofswahl2010.ch) fordern eine "breitere, demokratische Mitwirkung bei Bischofswahlen".

Eine eigentliche Urnenwahl des Bischofs zu fordern, sei derzeit "wohl utopisch", räumte Kirchschläger gegenüber der "Neuen Luzerner Zeitung" (Wochenendausgabe) ein, doch wäre mehr Mitsprache durchaus möglich. Der Kirchenrechtler Rene Pahud de Mortanges (Universität Fribourg) äußerte Zweifel daran, dass Rom einer Demokratisierung des Wahlsystems zustimmen würde. Der Vatikan könnte im Gegenteil darauf pochen, dass der Papst künftig auch in der Diözese Basel den Bischof direkt bestimmt, meinte er gegenüber derselben Zeitung.

Der bisherige Baseler Bischof Kurt Koch ist seit 1. Juli Präsident des Päpstliches Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

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Zuletzt geändert am 19­.07.2010