23.11.2010 - Radio Vatikan

D: Bode macht den Anfang

Als erster Bischof einer deutschen Diözese legt der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode am Sonntag ein öffentliches Schuldbekenntnis für die Missbrauchsfälle in der Kirche ab. Der Bußgottesdienst findet um 17 Uhr im Dom statt, kündigte das Bistum an. Vertreter der Räte und Gremien der Diözese hatten Bode bei einer Klausurtagung Mitte September um ein solches Zeichen gebeten. Bodes Schuldbekenntnis soll vor allem einem – so wörtlich – „Klima der Verschleierung“ gelten. Dabei gehe es um die „strukturelle Sünde“ der Kirche, bei der von Verantwortlichen mehr auf den „guten Ruf der Kirche“ als auf das Leid der Missbrauchsopfer geachtet worden sei. Im Juni hatte Bode die Opfer sexuellen Missbrauchs öffentlich um Entschuldigung gebeten und zuvor mit Betroffenen persönlich Kontakt aufgenommen. Im Bistum Osnabrück waren 28 Hinweise auf Missbräuche eingegangenen, die sich auf 21 Personen bezogen, davon 16 Priester. Elf von ihnen sind bereits gestorben. Bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda hatten die deutschen Bischöfe beschlossen, im Frühjahr 2011 ein ähnliches Schuldbekenntnis im Hinblick auf die Missbrauchsfälle abzulegen. (kna 23.11.2010 sk)

http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=441420

Zuletzt geändert am 23­.11.2010