26.5.2011 - KNA

Schockenhoff: Dialog ist entscheidendes Grundprinzip der Kirche

Die katholische Kirche sollte sich nach Einschätzung des Freiburger Theologen Eberhard Schockenhoff sehr viel stärker als derzeit auf einen inner- wie gesamtgesellschaftlichen Dialog einlassen.

Freiburg 26.05.2011 (KNA) Die katholische Kirche sollte sich nach Einschätzung des Freiburger Theologen Eberhard Schockenhoff sehr viel stärker als derzeit auf einen inner- wie gesamtgesellschaftlichen Dialog einlassen. Bereits das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) habe "Dialog" als Schlüsselbegriff für das Kirchenverständnis benannt, argumentiert Schockenhoff in der Freiburger Wochenzeitschrift "Christ in der Gegenwart" (Sonntag). Dialog sei keineswegs, wie Kritiker heute anmerkten, "nur ein Lieblingswort fortschrittlicher Kirchenträumer". Der Begriff enthalte "vielmehr eine Grundaussage über die Kirche".

Entschieden stellt sich der Moraltheologe und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrats hinter den vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, angestoßenen Dialog zur Zukunft und zu Reformen der Kirche. Derzeit sei die katholische Kirche immer stärker von gegenseitigem Misstrauen geprägt und bleibe damit hinter den Forderungen des Konzils nach Öffnung und Freiheit zurück, so Schockenhoff.

Wenn Zollitschs Dialoginitiative von "interessierter Seite" mit "vorurteilsbeladenem Spott" zurückgewiesen werde, sei dies kein Ausdruck besonderer Treue zum kirchlichen Lehramt, schreibt Schockenhoff. Denn eine Absage an Dialog verrate eine "erstaunliche Unkenntnis" jüngerer lehramtlicher Dokumente.

http://www.kna.de/webnews/kwn09/20110526-BD-1245.40BA-1.html

Zuletzt geändert am 26­.05.2011