November 2011 in Flandern

Manifest "Gläubige nehmen das Wort"

Pfarreien ohne Priester, Eucharistiefeiern zu ungeeigneten Zeiten, Gottesdienste ohne Kommunion: muss das alles sein? Warum bleiben die notwendigern Kirchenreformen solange aus? Wir, flämische Gläubige, bitten unsere Bischöfe, den Engpass zu durchbrechen, in den wir geraten sind. Wir tun das in Verbundenheit mit den Mitgläubigen in Österreich, Irland und vielen anderen Ländern, die ebenso für die Kirche überlebensnotwendige Reformen verlangen.

Wir verstehen nicht, warum die Führung unserer örtlichen Gemeinschaften (z. B. der Pfarreien) nicht einem Mann oder einer Frau anvertraut wird, die verheiratet oder unverheiratet ist, vollberuflich oder im Ehrenamt arbeitet und dazu die notwendige Ausbildung besitzt. Wir brauchen engagierte Hirten.

Wir verstehen nicht, warum die Mitgläubigen die Sonntagsgottesdienste nicht leiten dürfen. Wir brauchen in jeder lebendigen Gemeinschaft liturgische Leiter.

Wir verstehen nicht, warum dort, wo es keinen Priester gibt, kein Wortgottesdienst mit Kommunion stattfinden darf.

Wir verstehen nicht, warum geeignete Laien und ausgebildete Religionslehrer nicht predigen dürfen. Wir brauchen Gottes Wort.

Wir verstehen nicht, warum Gläubigen guten Willens, die nach einer Scheidung wieder verheiratet sind, die Kommunion zu verweigern ist. Sie gehören gleichberechtigt dazu. Glücklicherweise gibt es Orte, an denen dies der Fall ist.

Zugleich setzen wir uns dafür ein, dass in kürzester Zeit verheiratete Männer und Frauen zum Priesteramt zugelassen werden. Nach unserer Überzeugung haben wir sie bitter nötig.

Übersetzung: Hermann Häring, 19.11.2011

(An diesem Tag haben schon 441 Gläubige dieses Manifest unterzeichnet, am 29.11.2011 waren 3s 5.777.)

Originaltext: "Gelovigen nemen het woord"
www.gelovigen-nemen-het-woord.be

Zuletzt geändert am 29­.11.2011