15.2.2012 - Kipa

Viele Unterschriften für neuen Kirchen-Umgang mit Geschiedenen

Köln, 15.2.12 (Kipa) Mit einer bundesweiten Unterschriftenaktion will die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) die kirchliche Debatte um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen voranbringen. Insgesamt hätten 97.772 Menschen dafür plädiert, wiederverheiratete Geschiedene zum Empfang der Sakramente zuzulassen, teilte der Verband am Dienstag in Köln mit. Gestartet worden war die Initiative Ende September.

"Die grosse Resonanz auf unsere Aktion zeigt, wie drängend dieses Thema in unserer Kirche ist und das nicht nur für die Betroffenen selbst", sagte KFD-Bundesvorsitzende Maria Theresia Opladen. Mit ihrer Unterschrift hätten sich viele Menschen solidarisch gezeigt, die einen barmherzigeren Umgang mit jenen wünschten, die mit einer zweiten Ehe einen Neuanfang wagten. Viele Geschiedene fühlten sich nach einer Wiederheirat von der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen, weil sie beispielsweise die Kommunion nicht empfangen dürften. "Dabei brauchen auch sie Unterstützung und Ermutigung. Einer Kirche, die die Nöte der Menschen ernst nimmt, kann dies nicht gleichgültig sein", so Opladen.

Theologische Frage der Zulassung zu Sakramenten prüfen

In einem Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, habe die KFD auf ein Gespräch gedrängt, hiess es weiter. Zudem solle die theologische Frage der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten noch einmal geprüft werden. Darüber hinaus schlägt der Verband vor, das Anliegen auch im Rahmen des innerkirchlichen Dialogprozesses zusammen mit anderen Laienvertretern zu besprechen. "Nur gemeinsam können wir eine Kirche verwirklichen, die nahe bei den Menschen ist und diese in entscheidenden Lebenssituationen begleitet und unterstützt", so Opladen.

(kipa/kna/bal)

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Zuletzt geändert am 15­.02.2012