von Dr. Thomas Schönert

Kreis RE. Kreisdechant Jürgen Quante plädiert für tief greifende Reformen: Zum einen möchte er das Priesteramt für mehr Personengruppen öffnen – „aus Gründen der Gerechtigkeit“ zum Beispiel für Frauen. Aber auch für die verheirateten „erprobten Männer“, die heute Diakone sind.

885 Priester aus den eigenen Reihen gab es 2012 im Bistum Münster – die Hälfte von ihnen war über 70 Jahre alt, jünger als 40 Jahre hingegen waren nur 39 Priester. Die Altersstruktur und der geringe Nachwuchs bereiten Jürgen Quante große Sorgen: „Wenn wir so weiter machen wie bisher, bricht das System irgendwann zusammen“, sagt Recklinghausens Kreisdechant.

Ein zweiter Vorschlag sind veränderte Leitungsstrukturen in den Gemeinden: „Eine Pfarrei sollte auch durch Pastoralreferenten oder Ehrenamtliche geleitet werden können. Offiziell ist das heute ausschließlich Priestern vorbehalten.“ Ohnehin hält es Propst Quante für notwendig, dass ein angestrebtes größeres Engagement von Ehrenamtlichen entsprechend begleitet wird – „mit Ausbildung, mit mehr Kompetenzen und Entscheidungsbefugnissen“. Wesentlich vorsichtiger klingen da die offiziellen Vorschläge vom Bistum Münster zur Verbesserung der Personalsituation. „Eine Möglichkeit ist, dass Priester der Weltkirche, also aus anderen Ländern, im Bistum Münster verstärkt zum Einsatz kommen“, sagt Martin Wißmann von der Pressestelle des Bistums.

http://www.stimberg-zeitung.de/nachrichten/region/Plaedoyer-fuer-Reformen-Kreisdechant-will-das-Priesteramt-fuer-Frauen;art999,1313487