7.2.2016 - Domradio

Für eine "heilsame Dezentralisierung"

Kardinalsrat berät über Reformen in der Kirche

Ein Ende der von Papst Franziskus angestoßenen Kurienreform ist noch nicht in Sicht. Sicher jedoch ist, dass die am Montag beginnende Konferenz über Dezentralisierung der Kirche und Synodalität den Nerv des Projekts berührt.

Medien sprachen von einer "Wende" für die Kirche, von einer historischen Rede, als Papst Franziskus im Oktober eine "heilsame Dezentralisierung" und mehr Synodalität forderte. Bei einem Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Bischofssynode sprach er sich für eine Aufwertung der synodalen Strukturen auf allen Ebenen aus, für eine Stärkung der Bischofskonferenzen, ja auch für ein Überdenken des Papstprimats. Das dritte Jahrtausend erfordere eine synodale Kirche, dies müsse unbedingt vertieft werden.

Daher lag es nahe, dieses Thema auf die Tagesordnung der Sitzungen des für die Kurienreform zuständigen K9-Rates zu setzen, des wichtigsten Beratergremiums für Franziskus. Ab Montag nun berät der aus neun Kardinälen bestehende Kreis, unter ihnen der Münchener Oberhirte Reinhard Marx, gemeinsam mit dem Papst über Fragen und Probleme der Synodalität.

Dabei geht es nicht nur um mehr Kompetenzen für die nationalen Bischofskonferenzen. Es gehe um ein gegenseitiges Zuhören und Lernen auf allen Ebenen, hatte der Papst in seiner programmatischen Rede betont. In den Bistümern müssten die "Gemeinschaftsorgane" wie Priesterrat, Domkapitel oder Pastoralräte gestärkt werden. Auf Ebene der Regionen, also auch bei den Bischofskonferenzen, sei der Geist der Kollegialität noch nicht ausreichend verwirklicht. Denn in einer synodalen Kirche müsse der Papst die Ortsbischöfe nicht bei allen Entscheidungen ersetzen. Auf gesamtkirchlicher Ebene sei schließlich die Bischofssynode das Instrument der Kollegialität. Diese tage und handle immer mit und unter dem Papst als dem Garanten der Einheit.

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Zuletzt geändert am 08­.02.2016