Vatikanstadt. Der Vatikan hat das reformierte Engelwerk als öffentlichen Verein der Kirche anerkannt. Das "Opus Angelorum" habe die vom Heiligen Stuhl in den vergangenen Jahrzehnten geforderten Auflagen umgesetzt und stehe damit wieder in Übereinstimmung mit der überlieferten Lehre der Kirche, heißt es in einem Rundschreiben der Römischen Glaubenskongregation, das am Donnerstag (04.11.2010) veröffentlicht wurde. Wegen umstrittener Lehren und Praktiken, die im Wesentlichen auf angebliche Privatoffenbarungen der Gründerin Gabriele Bitterlich (1896-1978) zurückgehen, war das Engelwerk 1992 vom Vatikan gemaßregelt und mit einer Reihe von Verboten belegt worden.

Unter Vermittlung eines Beauftragten des Vatikan hätten das Engelwerk und der Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz die geforderten Auflagen umgesetzt, bestätigt das Rundschreiben. "Heute kann man davon ausgehen, dass das Opus Angelorum dank des Gehorsams seiner Mitglieder loyal und treu in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche sowie den liturgischen und kanonischen Vorschriften lebt". Daher bestehe für Bischöfe "kein Hindernis lehrmäßiger oder disziplinärer Art, diesen Verein in ihren Diözesen aufzunehmen und sein Wachstum zu fördern".

Warnung vor Rückfall

Zugleich warnt der Vatikan jedoch vor Bemühungen einzelner früherer Mitglieder, das "alte Engelwerk" wiederherzustellen. Verschiedene ausgetretene oder entlassene Priester des Ordens der Regularkanoniker hätten die vom Vatikan erlassenen Normen nicht akzeptiert. In deren Bewegung werde weiterhin all das vertreten und praktiziert, was vom Vatikan verboten wurde, so die Warnung.

Den verschiedenen Zweigen des Engelwerkes gehören nach kirchlichen Schätzungen rund 100 Priester und 400 Ordensfrauen an. Zuverlässige Angaben über die Zahl von Laienanhängern oder Sympathisanten liegen nicht vor.

Mit dem Rundschreiben, das in der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Freitag) veröffentlicht wird, informiert die Glaubenskongregation die Bischofskonferenzen in aller Welt über die Entwicklungen rund um das Engelwerk. Bereits im Jahr 2000 hatte Rom demnach eine neu formulierte Formel der Engelweihe approbiert, die mit der kirchlichen Lehre übereinstimmt. Die Anerkennung als öffentlicher Verein der katholischen Kirche war dem Schreiben zufolge bereits 2008 erfolgt, wurde jedoch erst jetzt bekanntgegeben.

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