24.1.2011 - KNA

Zölibat: Nicht nur nach Rom schauen

Für "wenig hilfreich" halten katholische Jugendverbände die zurückhaltende Reaktion der Deutschen Bischofskonferenz auf den Vorschlag einiger CDU-Politiker zu den "viri probati".

Essen 24.01.2011 (KNA) Für "wenig hilfreich" halten katholische Jugendverbände die zurückhaltende Reaktion der Deutschen Bischofskonferenz auf den Vorschlag einiger CDU-Politiker, auch verheiratete bewährte Männer ("viri probati)" zum Priesteramt zuzulassen. "Probleme, die wir auf nationaler Ebene erleben, können wir nicht immer nach Rom verschieben", bemängelte der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Dirk Tänzler, gegenüber der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" (NRZ/Montag). Angesichts der Probleme gerade der katholischen Kirche in Deutschland mit dem Priestermangel müsse man "das Thema Zölibat wiederbeleben und über diese Frage in der nationalen Kirche weiter nachdenken".

Die Bischofskonferenz hatte am Wochenende erklärt, das Anliegen derzeit nicht diskutieren zu wollen. Das Thema sei "von weltkirchlicher Tragweite und verlangt eine entsprechende Meinungsbildung und Entscheidung auf gesamtkirchlicher Ebene".

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), das oberste deutsche Laiengremium, verwies gegenüber der NRZ auf einen nach wie vor gültigen Beschluss von 1994. Darin bitten die Laien "die deutschen Bischöfe, dem Heiligen Vater eindringlich zu empfehlen, (...) die Frage der kirchenrechtlich zwingenden Verbindung von Ehelosigkeit und Priestertum neu zu bedenken und die Weihe von Verheirateten bald - zumindest für den Bereich von Bischofskonferenzen, die darum bitten - zu ermöglichen".

http://www.kna.de/webnews/kwn09/20110124-BD-1215.02DA-1.html

Zuletzt geändert am 24­.01.2011