16.1.2014 - KNA

Pfarrer mit Tochter soll zum Zölibat schweigen

Das Erzbischöfliche Ordinariat seiner Diözese Bamberg hat dem katholischen Pfarrer, der sich in den Medien zu seiner 24-jährigen Tochter bekannte, verordnet, zum Thema Zölibat zu schweigen.

Oberhaid (KNA) Der katholische Pfarrer Stefan Hartmann aus dem oberfränkischen Oberhaid darf sich bis auf weiteres nicht mehr öffentlich zur Ehelosigkeit der Priester äußern. "Ab sofort haben Sie sich jeder weiteren Äußerungen zum Zölibat und anderen damit zusammenhängenden Themen zu enthalten", heißt es in einem Ermahnungsschreiben des Erzbischöflichen Ordinariats Bamberg. Hartmann hat es am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Der 59-jährige Geistliche war in die Schlagzeilen geraten, als er sich in den Medien zu seiner heute 24-jährigen Tochter bekannte.

Der Sprecher des Erzbistums Bamberg, Harry Luck, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), die Äußerungen des Geistlichen zum Zölibat hätten bei den Gläubigen Verwirrung ausgelöst. Deshalb habe ihn die Bistumsleitung um ein klärendes Gespräch gebeten. "Bis dahin soll er sich nicht mehr öffentlich zu diesen Themen äußern." Bei dem Schreiben handele es sich nicht um die Einleitung eines kirchenrechtlichen Strafverfahrens, sondern um ein Mahnschreiben.

Hartmann hatte zuvor erklärt, er wolle sich an die Anweisung halten. Einen am 22. Januar geplanten Auftritt im "Bürgerforum" des Bayerischen Fernsehens habe er abgesagt. Auf seiner Facebook-Seite zeigte sich der Geistliche zugleich "enttäuscht" über seinen "Arbeitgeber". Er habe eine andere Reaktion erwartet, erklärte er dort auf Nachfrage. Gleichzeitig kündigte Hartmann an, er werde das Gespräch "nur im Beisein eines kompetenten Zeugen führen".

http://www.kna.de/webnews/kwn09/urn_newsml_kna.de_20130101_140116-89-00158-2.html

Zuletzt geändert am 17­.01.2014