8.1.2007 - JA Die neue Kirchenzeitung

Papst setzt Bischof als Pfarrer ab

Der 77-jährige Bischof Thomas Gumbleton, pensionierter Weihbischof von Detroit und heftigster Gegner der Pfarr­zusammenlegungen seiner Diözese, wurde im Dezember als Pfarrer jener Gemeinde St. Leo, für die er seit 1983 tätig war, abgesetzt – JA hat berichtet.

Am 21. Jänner feierte Gumbleton – Gründer und langjähriger Präsident der US-Sektion der katholischen Friedensbewegung „Pax Christi“ und scharfer Kritiker des US-Kriegs im Irak - in St. Leo seine letzte Sonntagsmesse. In der Predigt sagte er, was seiner Meinung nach der wahre Hintergrund der Absetzung sei: Er habe sich im Jänner 2006 zu sehr stark gemacht für die Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Damals hatte er auch erstmals darüber berichtet, wie National Catholic Reporter (NCR) schreibt, als Jugendlicher in einem Seminar selbst von einem Priester missbraucht worden zu sein.

Der Mediensprecher der Erzdiözese Detroit, Ned McGrath, verwies am 25. Jänner gegenüber NCR darauf, dass es zwar vom Kirchenrecht nicht gefordert sei, dass ein Bischof, der mit 75 in Pension gehe, gleichzeitig auch als Pfarrer nicht mehr tätig sein dürfe. Die vatikanische Bischofs-Kongregation habe in diesem Fall jedoch die Erzdiözese Detroit aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Weihbischof Gumbleton in seinem Ruhestand „keinerlei seelsorgliches Amt etwa als Pfarrer“ mehr ausübe. Kardinal Maida hätte nur dem Willen des Papstes entsprochen, als er den Weihbischof als Pfarrer absetzte. Maida ist übrigens gleich alt wie Gumbleton, jedoch immer noch in Amt und Würden. Merk-würdig, auf jeden Fall.

Zuletzt geändert am 02­.02.2007