Pressemitteilung
Hannover, 23. Juni 1999
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Verunsicherung der Frauen in Not und der Beraterinnen

"Die Frage der Schwangerschaftskonfliktberatung ist viel zu wichtig für formale Tricksereien mit dem Beratungsschein", erklärt Christian Weisner von der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche zu den jüngsten Beratungsergebnissen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Zwar ist das Bemühen der deutschen Bischoefe und besonders des Vorsitzenden der DBK, Bischof Dr. Karl Lehmann, um den Verbleib in der gesetzlichen Beratung anzuerkennen. Der von Rom aufoktroyierte Zusatz auf dem Beratungsschein bedeutet jedoch eine große Verunsicherung der Frauen, die katholische Beratungsstellen aufsuchen, und auch der dort tätigen Beraterinnen. Mit diesem Vorgehen erweisen die Bischöfe den Frauen, die kirchliche Unterstützung am dringendsten benötigen, keinen guten Dienst.

Von den Bischöfen, die sich bisher für die Fortführung der Schwangerschaftskonfliktberatung in unveränderter Form eingesetzt haben, erwartet Wir sind Kirche, dass diese Bischöfe dies auch in Zukunft tun. Das wird jedoch nichts daran ändern, dass das Ansehen der katholischen Kirche in Deutschland einen Schaden nimmt, dessen Folgewirkungen noch nicht absehbar sind.

Viele gutwillige Gläubige fühlen sich jetzt noch weniger in der katholischen Kirche beheimatet und werden ihre Konsequenzen ziehen. Auch der Staat wird sich überlegen muessen, ob die katholische Kirche in Zukunft noch ein verlässlicher Partner für die Umsetzung des Schwangerenhilfegesetzes sein kann.

Zu befürchten ist, so Weisner, dass für Rom die unbedingte Ablehnung der Abtreibung nicht nur eine Frage der Moral sondern der Macht im Verhältnis zu den Ortskirchen ist. Dies dürfe aber auf keinen Fall auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden.

Der zur KirchenVolksBewegung gehörige Verein "Frauenwürde e.V." sieht weiterhin die Notwendigkeit, nach Alternativen für eine verantwortbare Weiterführung der Schwangerschaftskonfliktberatung zu suchen und ist dazu zusammen mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, der Caritas, dem Sozialdienst katholischer Frauen und anderen Trägern bereit. Qualifizierte Beraterinnen des im Sommer letzten Jahres gegründeten Vereins "Frauenwürde e.V." haben bereits ein entsprechendes Beratungskonzept in der Trägerschaft katholischer Frauen und Männer erarbeitet.

Kontaktadressen des Vereins Frauenwürde e.V. (Verein zur Förderung von Schwangerschaftskonfliktberatung in Trägerschaft katholischer Frauen und Männer)

Annegret Laakmann (1. Vorsitzende)
Fläsheimer Str. 269 - 45721 Haltern
Tel. 02364-5588 - Fax 02364-5299 - email: laakmann@ic-marl.de

Sigrid Brüggemann 2. Vorsitzende)
Buchbergblick 18 - 63505 Langenselbold,
Tel. 06184-61217 - email: f.s.brueggemann@t-online.de

Spendenkonto (Spenden sind steuerabzugsfähig):
Frauenwürde e.V., Konto-Nr. 43760 bei der Stadtsparkasse Recklinghausen, BLZ 426 500 30

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