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"Erst sollen sie das Konzil anerkennen" Der belgische Primas, Kardinal Godfried Danneels, hat sich skeptisch über eine Rückkehr der Lefebvrianer zur katholischen Kirche geäußert. Eine Vorbedingung wäre, dass sich die Traditionalisten ausdrücklich zu den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils bekennen, sagte Danneels in einem Interview mit der belgischen Zeitung "De Standaard". Allerdings bleibe auch dann noch die Gefahr, "dass sie 'Ja' sagen, aber 'Nein' denken", warnte der Kardinal. Zu den Kernpunkten gehörten auch die Anerkennung der Religionsfreiheit sowie die Stärkung der Laien in der Kirche. Die lefebvrianische "Priesterbruderschaft Pius X." will laut Medienberichten in nächster Zeit bei Papst Benedikt XVI. die Aufhebung der Exkommunikation von 1988 beantragen. Gleichzeitig wolle die Gemeinschaft eine allgemeine Wiederzulassung der Messfeier nach dem Ritus von 1962 erreichen. Laut Medienberichten plant der Vatikan angeblich eine entsprechende Erleichterung; derzeit sind solche Messfeiern nur mit spezieller bischöflicher Erlaubnis möglich. Danneels äußerte sich skeptisch zu den möglichen Erleichterungen. "Ich wäre nicht glücklich, wenn die Priester künftig wählen könnten, nach welchem Ritus sie zelebrieren wollen", sagte er wörtlich. Das bringe Polarisierung. Vor allem sei der Ritus nur eine "Lokomotive", wichtig seien aber die "Waggons", die daran hängen. Er sei "nicht so sicher", dass die Traditionalisten das Zweite Vatikanische Konzil wirklich anerkennen wollen. Die "Bruderschaft Pius X." wurde von dem 1988 exkommunizierten Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet. Lefebvre hatte gegen den Willen des Papstes Priester und Bischöfe geweiht und damit kirchliche Parallelstrukturen aufgebaut. Der Protest der Lefebvrianer richtet sich vordergründig gegen die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils. Im Kern werden aber das erneuerte Kirchenverständnis, Ökumene, Religionsfreiheit und Demokratie abgelehnt. Radio Vatikan, Tagesmeldung vom 25.10.2006 |