Aufgelesen |
Chance für Eichstätt „Tiefgläubig, aber weltoffen“ – mit diesen Worten wird Gregor Hanke in seinem Umfeld charakterisiert. Der 51-Jährige ist einer, der sich ungern in den Mittelpunkt stellt. Und er ist damit das Gegenteil des Mannes, den er als Bischof von Eichstätt beerben soll. Walter Mixa repräsentierte ein eher nach außen orientiertes, barockes Amtsverständnis. Die Wahl des Benediktiners wird in Kirchenkreisen als wegweisend bewertet. Zwar gilt auch Hanke in seiner Haltung als fest, liberalistische Tendenzen liegen ihm fern. Dennoch hat er nach Ansicht von Beobachtern die Fähigkeit, die verschiedenen Strömungen in der katholischen Kirche wieder näher zusammenzubringen. Die positiven Signale, die „Wir sind Kirche“ an die Adresse des künftigen Bischofs aussendet, geben jedenfalls Anlass zur Hoffnung. Ihm wird auch zugetraut, dass er die Kirche mit den ökologisch orientierten Kreisen der Gesellschaft endgültig aussöhnen kann. Das „grüne Kloster“ Plankstetten, das die Handschrift Hankes trägt, ist längst zur Pilgerstätte für Ökokreise geworden. Doch das dürften für Hanke nicht die zentralen Aufgaben sein: Zuerst muss er die Diözese Eichstätt wieder auf Vordermann bringen. Die Vakanz hat zwar die Grenzen zwischen dem alten Mixa-Flügel auf der einen und denen, die ihm ablehnend gegenüberstanden, auf der anderen Seite etwas verwischt, dennoch geht vor allem durch den Klerus ein tiefer Riss. Christian Fahn |