Aufgelesen

Gebt Ihr Ihnen zu essen! – Gedanken zum Abbau von nichtklerikalen Stellen in bayerischen Diözesen


Vorbemerkung: Die Evangelisten wollen in ihren Evangelien nicht über konkrete Zauberkunststücke Jesu berichten, sondern Leser und Hörer für sein vorbildhaftes Tun begeistern. Sie legen Wert darauf, dass Jesus für jede Zeit als wunderbar und heilsam begriffen wird.

Wieder einmal kamen seine Jünger auf ihn zu – einige von ihnen sind inzwischen Domkapitulare geworden – und sagten: Wir können wegen abnehmender Kirchensteuereinnnahmen keine Leute mehr einstellen, obwohl es viel Arbeit gibt.

Wie viel habt Ihr denn in der Finanzverwaltung? fragt Jesus.

Von den Einnahmen, die immerhin 80 Millionen Euro betragen, geht der größte Teil in die Taschen derjenigen, die in Amt und Würden sind, so dass wir bei denen sparen müssen, die überwiegend verheiratet sind und so oft wegen Frau und Kinder uns noch teurer kommen. Da uns der Gottesdienst wichtig ist, dürfen wir keineswegs beim Klerus sparen. Es reicht schon, wenn wir nicht mehr so viel Geld für die Renovierung und Erhaltung von Pfarrhöfen, Klöstern und Kirchen ausgeben können. Jesus trat vor ihnen hin und sprach: Habt Ihr das alles vergessen, was ich Euch ans Herz gelegt habe. Wenn Ihr Euch schon Sorgen macht, dann denkt nicht in gleichen Kategorien wie gottlose Macher. Kümmert Euch primär darum, dass Gottes Gebote an erster Stelle stehen. Ihr braucht auch Gott in Euren Gottesdiensten nicht permanent erinnern, dass er einen eingeborenen Sohn hat. Ich habe doch den Kopf für Euch hingehalten, damit Ihr kapiert, was Gott ausmacht. Nimm den Nächsten so ernst wie Dich selbst, sucht die Gerechtigkeit, die ich Euch vorgelebt habe und teilt, was Ihr habt, in Liebe. Das ist Kommunion – das soll Euch in Fleisch und Blut übergehen – das ist mein Testament für Euch. Und sie hatten kapiert. Sie fingen an, schon mal auf das Weihnachtsgeld zu verzichten. Manche Würdenträger gaben einen Zehnten ab für junge Mitarbeiter, die für Kinder und Wohnraum höhere Kosten haben. Und statt in Häusern und Pfarrheimen zu investieren, gingen sie öfter mal wieder in kommunikative Gasthäuser, wenn schon er selbst für sein Abschiedsmahl solche Räume bevorzugte. Plötzlich wurde viel Geld frei und die anderen 12 Bistümer konnten sich eine Scheibe von diesem wundersamen Vorgang abschneiden. Ja in Zeitungen und im Fernsehen wurde davon berichtet, so dass in Kommunen und Verbänden, in Ländern und im Bund festgefahrene Strukturen aufgeweicht wurden. Mehr als 5000 sinnvolle Arbeitsplätze wurden gezählt. Und jetzt wurde auch wieder klar, warum Jesus Licht, Erlöser und Brot für die Welt sein kann.

Simon Kirschner http://www.mitweitblick.de