Aufgelesen

Leiden an der Kritik – Die Kirche tut sich mit dem Widerspruch schwer“

Unter diesem Titel äußert sich Ulrich Rach in den „Nürnberger Nachrichten“ vom 3./4. Januar 2004 zur Neujahrspredigt von Bischof Walter Mixa. Er schreibt u.a.: „In den Neujahrspredigten mancher katholischer Bischöfe waren heuer nicht nur versöhnliche Töne zu vernehmen. Eichstätts Oberhirte Walter Mixa beispielsweise verteilte gehörige Schelte, kanzelte die Kirchenkritiker mit deutlichen Worten ab“ ... „Kirche tut sich von jeher schwer mit dem Widerspruch. Besonders mit dem aus den eigenen Reihen. Die Kirchenführer, gerade auch manche in dieser Region, ignorieren dabei bisweilen, dass im Deutschland des 21. Jahrhunderts devote Unterwürfigkeit von den allermeisten Gläubigen nicht mehr zu erwarten ist.“ ... Kritik aus den eigenen Reihen so pauschal als Antiwerbung und Miesmacherei abzutun, wie Mixa das tut, das ist nicht nachzuvollziehen. Wer an der Kirche Kritik übt, beschäftigt sich immerhin (noch) mit ihr, sorgt sich vielleicht um sie, kann auch aus Zuneigung handeln, um aufzurütteln. Kritik ist insofern auch ein Stück Wahrhaftigkeit und Realismus. Realismus und ein heftiges Aufrütteln aber hat die katholische Kirche in Deutschland dringend nötig.“