Aufgelesen |
Email an Helmut Mangold, den Vorsitzenden des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, zu seinen jüngsten Äußerungen Sehr geehrter Herr Mangold, wir drücken Ihnen unsere Betroffenheit und Befremden über Ihre Äußerungen (Leserbrief vom 2.8.05 an “Die Tagespost” und Pressemeldung vom 8.8.05 „Irritationen der Vergangenheit“ als „erledigt“ ansehen) aus, die Sie gegenüber „Wir sind Kirche“ in der Öffentlichkeit gemacht haben. Kurz zuvor hatten Sie sich bereits in der Auseinandersetzung um den Regensburger Diözesanratsvorsitzenden von Äußerungen des Präsidenten des ZdK öffentlich distanziert. Sie haben den Eindruck erweckt, als stehe die Bewegung „Wir sind Kirche“ im Gegensatz zu den katholischen Räten und Verbänden nicht eindeutig und unmissverständlich auf dem Boden der Lehre der Kirche. Dabei erwähnten Sie die Anerkennung des bischöflichen Amtes und der Laiengremien. Müssen Sie sich als Vorsitzender des Landeskomitees dadurch „reinwaschen“, dass sie diesen falschen Eindruck vermitteln und sich so deutlich von „Wir sind Kirche“ und „auf Kosten“ von „Wir sind Kirche“ distanzieren? Sie haben übersehen, dass viele Mitglieder von Verbänden und Räten auch Anhängerinnen und Anhänger der KirchenVolksBewegung „Wir sind Kirche“ sind. Allein in Deutschland und Österrreich haben vor zehn Jahren innerhalb weniger Wochen über 2 Millionen Katholikinnen und Katholiken die Reformforderungen des KirchenVolksBegehrens unterschrieben. Ihr Hinweis auf diese „verschwindende Minderheit“ ist in diesem Zusammenhang ebenfalls erstaunlich. Es ist sehr bedauerlich, dass Sie durch den Inhalt Ihrer Pressemeldung vom 8.8.05 der von Bischof Müller betriebenen Schwächung der sogenannten Laienkräfte Vorschub leisten und seiner Taktik des Auseinanderdividierens folgen. Warum distanzieren Sie sich nicht von den unseligen Äußerungen und Verhaltensweisen des Bischofs von Regensburg bzw. seiner Beauftragten, wenn diese Priester, Professoren, Vertreter des Diözesanrates oder von „Wir sind Kirche“ öffentlich als „kirchenschädigend“, ja sogar als „kirchenfeindlich“ abkanzeln? Davon ist sowohl in Ihrem Leserbrief als auch in Ihrer Pressemeldung nichts zu lesen!. Die Autorität eines Bischofs anerkennen, heißt nicht, auf das Recht und sogar die Pflicht zur Kritik am Verhalten des Amtsträgers zu verzichten. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf Ihren Vorgänger im Amt des Vorsitzenden des Landeskomitees, Herrn Professor Sutor, der kein Anhänger von „Wir sind Kirche“ war und ist. Noch vor wenigen Jahren hat er sich im Sinne der kirchlichen Pluralität für die Aufnahme der „Wir sind Kirche“-Diözesangrupe Eichstätt in den Diözesanrat ausgesprochen, obwohl dies dem Bischof sehr missfiel. Er hat in Nürnberg 2002 das Hauptreferat auf der Bundesversammlung von „Wir sind Kirche“ gehalten. Wir bitten Sie ausdrücklich, allen Mitgliedern des Landeskomitees den Inhalt unseres Schreibens zur Kenntnis zu geben und hoffen, dass die Begriffe vom „mündigen Christen“ und einer „dialogischen und solidarischen Kirche“ bei Ihnen mehr zur Geltung kommen. Mit freundlichen Grüßen „Wir sind Kirche“-Diözesangruppe Eichstätt gez. Walter Hürter |