Stellungnahme der VkPF (Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen) zu den Fällen von sexuellem Mißbrauch innerhalb der katholischen Kirche
der Beratungen über die Tatsache des sexuellen Mißbrauchs durch Priester die Zölibatspflicht erneut eingeschärft wurde, ist ein bedauerliches Zeichen ideologischer Verbohrtheit und wird wohl auch innerhalb wie außerhalb der Kirche im Allgemeinen nicht anders beurteilt, ausgenommen natürlich von den verantwortlichen Kirchenführern selbst.
Außerdem machen wir darauf
aufmerksam, dass eine moralisierende und pseudotheologische Behandlung dieses
Themas der Problematik nicht angemessen ist.
Eine solche kommt besonders in der Äußerung des Papstes im
Gründonnerstagsbrief an die Priester in aller Welt zum Ausdruck: "Einige
unserer Brüder haben die empfangene Gnade der Weihe verraten, in dem sie den
schlimmsten Formen des Mysteriums des Bösen nachgaben.“
In solchen Äußerungen werden Erkenntnisse aus den Humanwissenschaften nicht ernst genommen. Opfern und Tätern wird man damit nicht gerecht.
Katholische Priester sollten heiraten dürfen, fordert eine Gruppe von spanischen Pfarrern. Das Zölibat sollte künftig nur noch eine freiwillige Einrichtung sein, heißt es in einem Manifest, das nach Presseberichten vom Freitag 71 Geistliche in Gerona in Nordostspanien unterschrieben haben. Damit unterstützt ein Drittel des Klerus in der Diözese den Vorstoß. Die Pfarrer plädieren ferner dafür, dass auch Frauen für kirchliche Ämter zugelassen werden. Der Apparat der katholischen Kirche sollte demokratisiert werden und die Kirche sich zudem stärker im Kampf gegen Ausbeutung und Ungerechtigkeit engagieren. (dpa, März 2002)