Wenn ein Kardinal oder Bischof ...

von Norbert Piechotta

Wenn ein Kardinal oder Bischof ...

junge Männer, die dem Wege Jesu folgen wollen, diese bei der Weihe als seinen “ersten Wurf” bezeichnet, so hat er keinerlei Anspruch darauf, daß diese ihm folgsam gehorchen, denn er selber ist nicht auf dem Wege Jesu, der Menschen als Ebenbild Gottes sah, und nicht als Tiere.

Wenn ein Kardinal oder Bischof ...

seine Mitbrüdern im Priesterrat dazu auffordert und von ihnen verlangt, daß sie in diesem Kreis ihr Gewissen an der Garderobe abzugeben hätten und nur einer wagt zu widersprechen, wenn dieser Bischof nicht weiß, daß das Gewissen der Funke Gottes im Menschen ist,

so ist jeder von jedem wie auch immer gearteten Treueversprechen diesem gegenüber gelöst.

Wenn ein Kardinal oder Bischof ...

behauptet, der Papst sei der Stellvertreter Gottes, dann muß er glauben, daß Gott ein alter Mann mit einem weißen Bart ist, der durch einen anderen alten Mann vertreten werden kann; dann hat er nicht die Worte Jesu verstanden, daß keiner sich Meister nennen dürfe, alle seien Brüder und Schwestern und es gebe nur einen Gott;

so ist das eine schlimme Art von Gotteslästerung und er gehört nicht in dieses Amt.

Wenn ein Kardinal oder Bischof ...

über 200.000 DM im Jahr verdient und dann denkt, er sei ein Diener seines Nächsten, wenn seine Wohnung hunderte von Quadratmetern aufweist und er in seinem eigenen kleinen Park lustwandelnd sich hinter hohen Metallzäunen aufhält und nicht weiß, wie Menschen leben, was sie denken und fühlen; wenn er nur über Dinge spricht, die keiner wissen will, weil er nie gelernt hat zuzuhören; wenn er seine Worte und sein Handeln von mittelalterlichen Vorstellungen leiten läßt und nicht vom befreienden und lebendigen Wort,

so darf nicht verwundern, daß diese Erbärmlichkeit nur von wenigen schwachen Geistern mit Gefolgschaft belohnt wird.

Wenn ein Kardinal oder Bischof ...

tatsächlich so spricht, handelt und denkt, dann ist er fern vom Volke Gottes, so hat das Volk Gottes dem Worte Jesu Folge zu leisten, daß die Toten ihre Toten begraben sollen.