Chronik
25 Jahre KirchenVolksBegehren und Wir sind Kirche
Das Gründungsteam 1995 in Österreich: v.l. Dr. Martha Heizer, Dr. Thomas Plankensteiner, Mag. Bernadette Wagnleithner
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25 Jahre KirchenVolksBegehren und Wir sind Kirche
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"20 Jahre Wir sind Kirche Deutschland ... auf dem Weg ..." (Broschüre 2015) > PDF 40 Seiten DIN A1(2,9 MB) Gerne senden wir Ihnen die 40-seitige Broschüre auch per Post und danken für eine besondere Spende. > Broschüre per Email bestellen |
Die folgende Chronik ist auch enthalten im Heft "15 Jahre KirchenVolksBewegung" der "Gelben Reihe" von Wir sind Kirche.
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Deutschland war nach Österreich das zweite Land, in dem das Kirchenvolks-Begehren – vorbereitet von der Initiative Kirche von unten und der Leserinitiative Publik – im Herbst 1995 durchgeführt wurde. Unter Verweis auf die Konzils-Konstitution „LumenGentium“, Art. 37, und Can. 212 § 3 des Codex Iuris Canonici wurden die fünf Punkte des österreichischen Kirchenvolks-Begehrens unverändert übernommen.
Die letzten 15 Jahre haben gezeigt: Das Ziel des KirchenVolksBegehrens, die immer drängender werdenden Reformanliegen auf die Tagesordnung zu bringen und bestehende Initiativen zu vernetzen, wurde mehr als erreicht. Wie zuletzt der von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Auftrag gegebene „Trendmonitor Religiöse Kommunikation 2010“ (www.mdg-online.de) im Mai 2010 deutlich machte, werden die von Wir sind Kirche vorgebrachten Reformanliegen heute von der großen Mehrheit der noch der Kirche Verbundenen unterstützt.
Wenn sich mittlerweile viele katholische Verbände, allen voran das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, und sogar Bischöfe und Kardinäle dafür aussprechen, z.B. über den Pflichtzölibat oder die Rolle der Frauen in der Kirche nachzudenken, so sind das Zeichen einer „Kultur des Wandels“, selbst wenn die kirchenrechtliche Umsetzung derzeit noch auf sich warten lässt. Orientiert an den Grundgedanken „Dialog“ und „Communio“ (Gemeinschaft aller Gläubigen) des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) sieht sich Wir sind Kirche im Hinblick auf die kommenden Konzilsjubiläen auch als eine Konzilsbewegung.
1995: Der Funke von Österreich springt über
Mehr als 1,8 Millionen Frauen und Männer unterschreiben in Deutschland in der Zeit vom 16. September bis 12. November die fünf Forderungen des KirchenVolksBegehrens. Die Auszählung erfolgt am 18./19. November unter notarieller Aufsicht und mit Live-Schaltung des ZDF. – Im Dezember übergeben die drei InitiatorInnen Dieter Grohmann, Eva-Maria Kiklas und Christian Weisner das Ergebnis dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Dr. Karl Lehmann, in Bonn sowie dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in Berlin. – Parallel zur Unterschriftensammlung werden bereits Strategien für die Zeit nach dem KirchenVolksBegehren entwickelt.
1996: Vom Begehren zur Bewegung
Beim ersten „Ratschlag“ im Januar in Düsseldorf entscheiden die Vertretungen aus allen 27 deutschen Diözesen, dass die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche gegründet werden soll, um die „schrittweise Umsetzung der Forderungen des KirchenVolksBegehrens in den deutschen Bistümern voranzubringen“ (späteres Statut). – In Tübingen erhalten die österreichische und die deutsche KirchenVolksBewegung am 29. Januar 1996 den Herbert Haag-Preis „Für Freiheit in der Kirche“. – Unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt – Auch wir sind Kirche, Bruder Papst!“ veranstaltet Wir sind Kirche ein Programm anlässlich des Papstbesuches im Juni in Paderborn. – Zum Katholischen Kongress im September in Hildesheim organisiert Wir sind Kirche zusammen mit der Initiative Kirche von unten einen KirchenVolksTags u.a. mit Bischof Jacques Gaillot. – Erste Aktion „Lila Stola“ für die Öffnung des ständigen Diakonats für Frauen und für den Zugang der Frauen zum Priesteramt im Oktober bei einer Diakonenweihe in Mainz. – Im November Teilnahme an der Gründung der Internationalen Bewegung Wir sind Kirche in Rom.
1997: Die Sache der Frauen nimmt Farbe an
Mitglied im Europäischen Netzwerk Kirche im Aufbruch. – Das Statut der KirchenVolksBewegung wird beim dritten bundesweiten Ratschlag am 1. März in Eschborn verabschiedet. – Erster Aufruf zur KirchenVolksPredigt. – Aktion „Lila Stola“ bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mallersdorf. – Erster Aufruf zum Gemeinsamen Mahl zum Evangelischen Kirchentag in Leipzig und zur Ökumenischen Versammlung in Graz. – Mitgliedschaft im 1996 gegründeten „Netzwerk Diakonat der Frau“ (das im Laufe der nächsten Jahre Frauen zu Diakoninnen ausbildet, auch wenn diesen bis heute die Diakonninen-Weihe verweigert wird; www.diakonat.de). – Frauenaktion „Wir sind nicht von Pappe!“ zur Herbstvollversammlung der DBK in Fulda. – Teilnahme am „Incontro Internazionale del Popolo di Dio“ der Internationalen Begegnung Wir sind Kirche in Rom am 11. Oktober, dem 35. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils. – Vielfacher Protest gegen die sog. „Laien-Instruktion“ vom November.
1998: Der Konflikt um die Schwangerenkonflikt-Beratung eskaliert
Internationale Solidarität erreicht die schnelle Rehabilitierung des Befreiungstheologen Pater Tissa Balasuriya in Sri Lanka. – Kritische Fragen zum Besuch des Kurienkardinals Joseph Ratzinger im Februar in Hamburg. – Wir sind Kirche unterstützt die Bischöfe gegen Rom in dem seit Jahren andauernden Konflikt um Schwangerschaftskonfliktberatung, doch die müssen sich auf Anweisung des Papstes aus der gesetzlichen Schwangerenkonfliktberatung zurückziehen: Mahnwache im Januar vor dem Würzburger Dom, öffentliche Frauenkonferenz am 2. März vor dem Kölner Dom. – Gründung der Frauenprojektgruppe zur Schwangerenkonfliktberatung und im August Mitgründung des Vereins Frauenwürde e.V. (der im Laufe der Jahre sechs Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen einrichtet; www.frauenwuerde.de). – Intensive Beteiligung am Katholikentag im Juni in Mainz mit Bischof Gaillot und Eugen Drewermann; Schwerpunkt „Gemeinde der Zukunft“ u.a.. – Referat „Kirchenrechtliche Bemerkungen zur gegenwärtigen Lage der römisch-katholischen Kirche“ durch Prof. Dr. Werner Böckenförde bei der Bundesversammlung Anfang Oktober in Würzburg. – Mitunterzeichnung der Erklärung von 140 katholischen Gruppen aus allen Kontinenten „Ein Papst für die anbrechende Zeit: Bischof von Rom und Universaler Hirte“.
1999: Zum 3. Mal in Rom
Erinnerung an die „Kölner Erklärung: Gemeinsam gegen Resignation und Entmündigung“ vom 6. Januar 1989. – Formulierung von Reformerwartungen an die Europäische Bischofssynode im Herbst in Rom. – Begrüßt wird die Ankündigung, im Jahr 2003 einen Ökumenischen Kirchentag in Berlin durchzuführen. – Erster „Pfingstbrief“ an die Vorstände aller Pfarrgemeinderäte in Deutschland. – „Aktion gegen den Pflicht-Zölibat“ – Präsenz auf dem Stuttgarter Kirchentag. – Wir sind Kirche ist Mitträgerin der „Kampagne Erlassjahr 2000“. – Pastoraler Kongress „Gemeinden im Aufbruch“ im November in Stuttgart. – Mitgestaltung des „Forum Europäischer Christinnen und Christen“ im Oktober in Rom zur Bischofssynode. – Zahlreiche Stellungnahmen zur Schwangerenkonfliktberatung gemeinsam mit Frauenwürde e.V., z.B. für ausreichende Übergangsfristen beim Ausstieg der Bischöfe. – Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ wird begrüßt, der aber konkrete Schritte in der Ökumenischen Mahlgemeinschaft folgen sollten. – Erinnerung an Entzug der Lehrbefugnis für Prof. Dr. Hans Küng vor 20 Jahren (14. Dezember 1979)
2000: Unsere Beiträge zum Heiligen Jahr
Jacques Gaillot seit fünf Jahren Bischof von Partenia. – 10. Jahreskonferenz des Europäischen Netzwerks Kirche im Aufbruch in Schmiedeberg bei Dresden: „Gegen Ausgrenzung, Menschenhandel und Ausbeutung in Europa“. – Wir sind Kirche begrüßt von Bischof Dr. Karl Lehmann angestoßene öffentliche Diskussion über Papstnachfolge und Leitungsstil. – Im Januar Protest gegen erneute Abmahnung von Professor Herbert Haag. – Kritik am Schuldbekenntnis des Papstes, weil darin die historischen Verfehlungen der kath. Kirche (z. B. Kreuzzüge, Inquisition, Antijudaismus) nicht konkret genannt werden. – Aufruf zum Gedenken an die Ermordung von Erzbischof Oscar Romero vor 20 Jahren. – Eröffnung der ersten Beratungsstelle von Frauenwürde e.V. im Juni in Olpe. – Umfangreiche Beteiligung am Katholikentag in Hamburg u.a. mit Bischof Wanke, Weihbischof Leo Schwarz, Hans Küng und Angela Merkel. – Im September Stellungnahme zur Erklärung der Glaubenskongregation „Dominus Jesus“ über die Einzigkeit und die Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche, die seitdem für große Irritation in der Ökumene sorgt. – Offener Brief an die deutschen Bischöfe fünf Jahre nach dem KirchenVolksBegehren. – Bundesversammlung „Fünf Jahre und kein bisschen leise“ im November in Hannover.
2001: Für die Zukunftsfähigkeit der Kirche im neuen Jahrtausend
Wir sind Kirche ist enttäuscht über die Ergebnisse der Frühjahrs-Bischofskonferenz und sieht große Gefahren für die Zukunft der Gemeinden. – Pfingstbrief an alle 13.000 Pfarrgemeinden Deutschlands über die „Zukunft der Gemeinden“ weist auf den wachsenden Priestermangel hin. – Der Innsbrucker Alt-Bischof Stecher spricht im Mai auf Einladung von Wir sind Kirche in Heidelberg. – Auf dem evangelischen Kirchentag in Frankfurt sammeln Wir sind Kirche und Initiative Kirche von unten über 5.000 Unterschriften für eine Resolution zur „eucharistischen Gastfreundschaft“, die größte Anzahl an Unterschriften, die bis dahin eine Resolution auf einem evangelischen Kirchentag erhalten hat. – Teilnahme am 1. Internationalen Kongress für Frauenordination im Juni/Juli in Dublin. – Intensive Beteiligung an der Kirchenvolks-Synode parallel zur Bischofssynode im Oktober in Rom, die von mehr als 300 Gruppen und Netzwerken aus allen Kontinenten unterstützt wird und einen 24-Punkte-Katalog für die Kirchenreform verabschiedet. – Kritik an „Geheimverfahren“ der Bischofsernennungen und Forderung nach mehr Mitwirkung der Ortskirchen.
2002: Tabu-Thema sexuelle Gewalt durch Priester und Ordensleute
Nach den Enthüllungen in den USA erreicht das Tabu-Thema sexuelle Gewalt durch Priester und Ordensleute zum ersten Mal Deutschland. Wir sind Kirche nimmt in Resolutionen sowie mit Mahnwachen bei verschiedenen Bischofskonferenzen Stellung und fordert von der Bischofskonferenz umfassendes Konzept gegen sexuelle Gewalt in der Kirche. – Im Juni wird das Nottelefon für Betroffene von sexualisierter Gewalt durch Priester und Ordensleute (bis 2009 unter dem Namen „Zypresse“) eingerichtet. – Bundesversammlung im Frühjahr und Pfingstbrief zum Thema „Demokratie in der Kirche“. – Wir sind Kirche nimmt an der Weihe von sieben Frauen zu Priesterinnen am 29. Juni beobachtend teil, bezeichnet die Ausgrenzung durch Rom als den eigentlichen Skandal und erklärt im August „Exkommunikation ist keine Lösung“. – Zur Abschlussfeier des ersten Ausbildungskurses von Frauen zu Diakoninnen: „Kirche kann und darf auf Diakoninnen nicht verzichten.“ – Wir sind Kirche-Jugend aktiv beim Weltjugendtag in Toronto.
2003: Ein Zeichen für die Ökumene
Anlässlich des 75. Geburtstages von Hans Küng am 18. März fordern Reformgruppen seine Rehabilitierung. – Protest gegen die Ausgrenzung von Reformbewegungen aus den Laiengremien durch die Bischöfe von Eichstätt und Regensburg. – Intensive Beteiligung am 1. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) 2003 in Berlin u.a. mit der Großveranstaltung „ChristIn-Sein ohne Heiligenschein“ mit Bischof Gaillot, Hans Küng und vielen engagierten ChristInnen auf dem Podium. – Die beiden vom AK Ökumene (Wir sind Kirche, Initiative Kirche von unten und ev. Kirchengemeinde Prenzlauer Berg-Nord) initiierten und vorbereiteten Gottesdienste mit wechselseitiger Einladung zur Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl in der Berliner Gethsemane-Kirche müssen außerhalb des ÖKT-Programms stattfinden. Kurz vor der Eucharistie-Enzyklika des Papstes hatten drei renommierte Ökumene-Institute ihre sieben „Thesen zur eucharistischen Gastfreundschaft“ veröffentlicht. Bereits im Februar hatte eine SPIEGEL-Umfrage unter den Gläubigen die überwältigende Mehrheit für ein gemeinsames Abendmahl deutlich gezeigt. – Die beiden an den Gottesdiensten in der Gethsemanekirche beteiligten katholischen Priester werden unverhältnismäßig hart abgestraft: Trotz großer Proteste wird Prof. Dr. Gotthold Hasenhüttl durch den Trierer Bischof Dr. Reinhard Marx vom Priesteramt suspendiert und die Lehrbefugnis entzogen. Beim Eichstätter Pfarrer Bernhard Kroll wird die erfolgte Suspendierung später wieder aufgehoben. – Mahnwache gegen die Dialogverweigerung bei der Bischofskonferenz im September in Fulda. – Übergabe von 30.000 Unterschriften für einen 2. ÖKT an das Gemeinsame Präsidium des ÖKT im November in Berlin.
2004: Wie weiter mit der Ökumene?
Würdigung des 100. Todestages von Karl Rahner und zum Tod des Wiener Kardinal Franz König. – Bundesversammlung beschließt im März 10-Punkte-Appell zur Finanz- und Vertrauenskrise der Kirchen. – Forderung nach mehr Transparenz und Mitwirkung des Kirchenvolkes bei den Kirchensteuern. – Wir sind Kirche startet Aktion „Wir feiern Hoffnung“ als Antwort auf die Liturgie-Instruktion und versendet erneut 13.000 Briefe an alle Pfarrgemeinden in Deutschland. – Zusammen mit der Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen Kritik an ungleicher Praxis des Priesterzölibats bei der Weihe verheirateter früherer evangelischer Pastoren. – Aufruf: „Pfingstmontag als Fest der Einheit der Christen feiern!“ – Auf dem Katholikentag in Ulm zeigt Wir sind Kirche pastorale Zukunftsmodelle und macht eine Veranstaltung mit Prof. Hasenhüttl außerhalb des offiziellen Programms. – Offener Brief an die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. – Appell „Gemeinden darf das Recht auf die Eucharistiefeier nicht vorenthalten werden!“ zur Eröffnung des „Jahres der Eucharistie“ im Oktober. – Protest gegen den Entzug der Lehrbefugnis von Professor August Jilek durch den Regensburger Bischof sowie gegen das vom Kölner Kardinal ausgesprochene Auftrittsverbot für Bischof Gaillot.
2005: 40 Jahre Konzil - 30 Jahre Würzburger Synode - 10 Jahre KirchenVolks-Bewegung
Wir sind Kirche schickt Stellungnahme zu den Eucharistie-Lineamenta an die Bischöfe und nach Rom. – Vorstoß von Kardinal Achille Silvestrini zur Frage der Arbeitsfähigkeit eines kranken Papstes sowie die Kirchenanalyse von Hans Küng werden begrüßt. – Erklärung zum Tod von Papst Johannes Paul II.: „Ein Papst und Pontifikat voller Widersprüche“. – Als weltweit einzige Reformbewegung veranstaltet die Internationale Bewegung Wir sind Kirche noch vor dem Konklave ein Symposium in Rom. – Sehr gut besuchte „Gespräche am Jakobsbrunnen“ auf dem Evangelischen Kirchentag in Hannover. – Veranstaltung „10 Jahre Kirchenvolks-Begehren“ im Juni in Innsbruck. – „Weltjugendtag für alle“ und „Wir sind Kirche-Treffpunkt“ der Wir sind Kirche-Jugend als kritische Begleitung des Kölner Weltjugendtags im August. – Bestürzung über den Tod von Frère Roger Schutz. – Internationaler Appell an die Bischofssynode zur Eucharistie im Oktober in Rom und kritische Begleitung. – Zum 10jährigen Bestehen der deutschen KirchenVolksBewegung: Offener Brief an die deutschen Bischöfe, Bundesversammlung Ende Oktober in Köln. Jubiläumsveranstaltungen der Diözesangruppen. – 40 Jahre nach Beendigung des 2. Vatikanums (8. Dezember 1965) und 30 Jahre nach Beendigung der Würzburger Synode (23. November 1975): „Konzil und Synode dürfen nicht in Vergessenheit geraten!“ – Kritische Würdigung der vatikanischen Instruktion „Homosexualität und Weiheamt“ im November. – Umzug der bundesweiten Kontaktadresse von Wir sind Kirche von Hannover nach München.
2006: 10 Jahre Internationale Bewegung Wir sind Kirche
Die erste Enzyklika „Deus Caritas est“ von Papst Benedikt XVI. und sein erstes Amtsjahr werden kritisch bewertet. – Proteste gegen Suspendierung und Entzug der Lehrerlaubnis von Prof. DDr. Gotthold Hasenhüttl, gegen die Abweisung der Beschwerde gegen die Rätereform im Bistum Regensburg und gegen die Zurückweisung des Rekurses des Regensburger Wir sind Kirche-Vorsitzenden Paul Winkler. – Verbreitung der deutschen Übersetzung des Schreibens des Päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten zum Kirchenaustritt. – Mitgestaltung der Tagung „Haben die abrahamitischen Religionen ohne Patriarchat eine Zukunft?“ des Europäischen Netzwerks Kirche im Aufbruch Anfang Mai in Wiesbaden. – Rechtzeitig zum Katholikentag in Saarbrücken wird die Webseite grundlegend neu gestaltet. – Intensive Beteiligung am Katholikentag in Saarbrücken. Eine Veranstaltung mit Prof. Hasenhüttl muss wieder außerhalb des offiziellen Programms stattfinden. – Die Anfang August erstmals durchgeführten „Spirituellen Begegnungstage“ der KirchenVolksBewegung auf der Burg Rothenfels finden sehr positive Resonanz. – Der Besuch von Papst Benedikt in Bayern im September sowie die Ad limina-Besuche der deutschen Bischöfe in Rom im November werden. – Als Antwort auf die dreimalige Bitte der Internationalen Bewegung Wir sind Kirche um einen Dialog mit dem Papst werden durch ein Schreiben der Apostolischen Nuntiatur in Berlin auf Anweisung Roms alle Bischöfe und Priester zum „konstruktiven Dialog“ mit Wir sind Kirche aufgefordert. – Am 25. November vor 10 Jahren wurde in Rom die Internationale Bewegung Wir sind Kirche gegründet.
2007: Trotz Hoffnungs-Enzyklika kein Jahr der Hoffnung
Erklärung zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge am 25. März: „Für ein versöhntes Europa in religiöser Vielfalt“. – Vor der Reise des Papstes nach Brasilien protestieren internationale katholische Basisbewegungen gegen die Verurteilung des weltberühmten Befreiungstheologen Prof. Dr. Jon Sobrino SJ und fordern Reform der Glaubenskongregation. – Offener Brief katholischer Organisationen an den Papst zum Weltgebetstag für die Frauenordination (25. März). – Zum 80. Geburtstag von Papst Benedikt und 2. Jahrestag seiner Papstwahl: „Auch zwei Jahre nach der Wahl von Papst Benedikt ist keine Lösung zentraler Fragen in Sicht.“ – Im Juni erhält die deutsche KirchenVolksBewegung den Kulturpreis 2007 der Internationalen Paulusgesellschaft. – Kurz vor dem Evangelischen Kirchentag im Juni veröffentlicht Wir sind Kirche sieben Thesen „Wider die Resignation in der Ökumene“ (noch bevor das vatikanische Schreiben vom 10. Juli „bezüglich der Lehre über die Kirche“ zur weiteren Verschlechterung des ökumenischen Klimas beiträgt). – Die Freigabe des Tridentischen Ritus mit dem Motu Proprio „Summorum Pontificum“ am 7. Juli sieht Wir sind Kirche als gefährliches Zeichen, die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils in Frage zu stellen oder gar schrittweise rückgängig zu machen. – Mahnwache „Wir prangern an!“ zur Eröffnung der Bischofskonferenz im September in Fulda angesichts des hilflosen Umgangs des Regensburger Bischofs mit dem Fall Riekofen und der visionslosen pastoralen Konzepte der Bischöfe. – Aufruf zu den Pfarrgemeinderatswahlen in vielen Bistümern im November. – Stellungnahme zur Enzyklika „Spe Salvi“.
2008: Zölibats- und Frauenfrage werden immer drängender
Wir sind Kirche bedauert Rücktritt von Kardinal Lehmann vom Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz und sieht Wahl von Erzbischof Dr. Zollitsch als gutes Zeichen der Kontinuität. – Gratulation zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Hans Küng (19. März 2008) und Prof. Dr. Johann Baptist Metz (5. August). – Appell an Papst Benedikt, den Pflichtzölibat aufzuheben und damit allen Gemeinden die sonntägliche Eucharistiefeier zu ermöglichen. Dies ist auch Thema des diesjährigen Pfingstbriefes. – Kritische Begleitung der USA-Reise des Papstes und seiner Rede bei der UNO. – Große Resonanz für alle Wir sind Kirche-Veranstaltungen beim Katholikentag im Mai in Osnabrück. – Sexualität ist Thema der Frühjahrs-Bundesversammlung, einer Stellungnahme zu 40 Jahre „Humanae Vitae“ (25. Juli 1968) und eines Positionspapiers der KirchenVolksBewegung zur Sexualethik. – Wir sind Kirche begrüßt die durch das Papier „Kirche und Amt“ der niederländischen Dominikaner intensivierte weltweite Diskussion um den Pflichtzölibat. – Während der Bischofssynode im Herbst in Rom fordern VertreterInnen katholischer Organisationen aus aller Welt die sakramentale Weihe für Frauen; dies war durch ein Frauensymposium in Frankfurt vorbereitet worden. – Frauenwürde e.V. besteht 10 Jahre. – Erstmals bietet Wir sind Kirche eine Liturgie-Werkstatt an. – Auftakt zu den Aktivitäten zum 50. Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils ist der Vortrag von P. Dr. Wolfgang Seibel SJ auf der Herbst-Bundesversammlung in Würzburg, der in mehrere Sprachen übersetzt wird. – Gratulation zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Leonardo Boff (14. Dezember) und Prof. Dr. Jon Sobrino SJ (27. Dezember).
2009: „Petition Vatikanum II“: Konzil und Ökumene im Blick 54.104 Menschen unterschreiben die von Wir sind Kirche mitorganisierte „Petition Vatikanum II“ als Antwort auf die bedingungslose Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Pius-Bruderschaft. – Wir sind Kirche startet Bildungsoffensive über das Zweite Vatikanische Konzil. – „Spiritualität“ ist das Thema der 25. Bundesversammlung im März in Magdeburg. – Pfingstmontag startet in Berlin die Ökumenische Pilger-Rad-Tour zum Ökumenischen Kirchentag 2010 in München. – Im Mai wird die Entscheidung der Apostolischen Signatur in Rom veröffentlicht, die Bischöfen das Recht zuspricht, Menschen aus kirchlichen Gremien auszuschließen, die das Lehramt der Kirche kritisieren. – Beim Evangelischen Kirchentag in Bremen auf dem großen Wir sind Kirche-Stand wieder viel Zuspruch für das Thema Ökumene. – Die Bundesversammlung in München und die Mahnwache zum 10. Jahrestag der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ in Augsburg stehen unter dem Thema „Ökumene, gerade jetzt.“ – Wie in Irland wird auch in Deutschland das Tabu Heimerziehung und Kindesmisshandlungen zum Thema. – Aufruf zu den Pfarr- und Kirchgemeinderatswahlen 2009/10 – Appell an die Bischofskonferenz: „Haltet den Kurs des Konzils!“ – Anstatt von Heinz-Wilhelm Brockmann wird Alois Glück neuer ZdK-Präsident. – Am 18. Dezember 1979 jährt sich der Entzug der Lehrbefugnis von Prof. Hans Küng zum 30. Mal.
2010: Krisenjahr nach Aufdeckung jahrzehntelang vertuschter sexualisierter Gewalt
Ende Januar bringt das mutige Aufdecken der Berliner Jesuiten am Canisius-Kolleg eine Lawine ins Rollen. – Mahnwache „Keine Vertuschung sexualisierter Gewalt in der Kirche!“ bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe in Freiburg. – Das Wir sind Kirche-Nottelefon begleitet allein im ersten Halbjahr 300 Betroffene. – Zahlreiche Medienanfragen aus dem In- und Ausland, die auch nach der Verantwortung des Vatikans und des Papstes fragen, der früher Erzbischof von München war. – Frauenaktion in Rom zum Abschluss des „Priesterjahres“. – Aufruf zur „Dekade des Volkes Gottes“ angesichts der schockierenden Enthüllungen über sexuelle Gewalt und ihrer jahrzehntelangen Verschleierung sowie auch im Hinblick auf das anstehende 50-jährige Jubiläum des Zweiten Vatikanums. – Pfingstbrief 2010 „Hoffen auf ein neues Pfingsten – gerade jetzt!“, der für das „Auftreten statt Austreten“ wirbt. – Sehr große Resonanz für Wir sind Kirche und andere Reformgruppen bei zahlreichen eigenen Programmpunkten auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) im Mai in München. Großen Zuspruch insbesondere für die Menschenkette und die orangen Bänder für die „Gemeinsame Mahlfeier“. – Die von den Diözesangruppen Mainz und Freiburg organisierte Schiffstour „Gegen den Strom – von Rom“ am 12. September auf dem Rhein bildet den Auftakt der 15-Jahr-Feiern der KirchenVolksBewegung in Deutschland. – Die Bundesversammlung Ende Oktober in dem wohl am radikalsten umgestalteten Bistum Essen sucht nach Wegen aus der Sackgasse angesichts von Priestermangel, Pfarreienfusionen und Gemeindesterben. – Die Ankündigung der Bischofskonferenz für eine neue Dialoginitiative sowie das offizielle Motto „Einen neuen Aufbruch wagen“ für den Katholikentag in Mannheim 2012 werden mit notwendiger Skepsis beim Wort genommen.
Die obige Chronik ist auch enthalten im Heft "15 Jahre KirchenVolksBewegung" der "Gelben Reihe" von Wir sind Kirche.
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2011: Das Theologen-Memorandum
und viele andere neue Aufbrüche im In- und Ausland
Details siehe unter Aktuelles
2012: Einen neuen Aufbruch wagen
- beim Katholikentag in Mannheim und der Konziliaren Versammlung
Details siehe unter Aktuelles
2013: Die Krise ist noch lange nicht vorbei,
aber Hoffnungen nach dem Papstwechsel
Details siehe unter Aktuelles
2014: Das Programm des Franziskus-Pontifikats wird erkennbar
- Epochenwechsel in der katholischen Kirche?
Details siehe unter Aktuelles
2015: Testfall "Familien-Synode" im Jahr des Konzilsjubiläums + 20 Jahre Wir sind Kirche
Details siehe unter Aktuelles
2016: Vorbereitungen auf das Reformationsgedenkjahr
Details siehe unter Aktuelles
2017: Auseinandersetzung um Amoris laetitia und Solidarität mit Papst Franziskus
Details siehe unter Aktuelles
2018: Machtkämpfe und Jugend-Synode in Rom - Veröffentlichung der MHG-Studie
Details siehe unter Aktuelles
2019: Hoffnungen auf Amazonien-Synode und Maria 2.0 - Positionspapier 2019
Details siehe unter Aktuelles
2020: Begleitung Synodaler Weg - Oasen-Tage - Corona-Pandemie - 25 Jahre Wir sind Kirche
Details siehe unter Aktuelles
Zusammenstellung: Christian Weisner
Das Krisenjahr 2010
Blitzlichter der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche in Deutschland
PDF (4 Seiten)
"15 Jahre KirchenVolksBewegung"
Heft der "Gelben Reihe" von Wir sind Kirche (2010)
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PowerPointPräsentation: 12 Jahre KirchenVolksBewegung in Deutschland.
Eine kleine Chronik zwölf spannender Jahre der 2000-jährigen Kirchengeschichte (Herbst 2005, überarbeitet 2007)
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10 Jahre KirchenVolksBewegung in Deutschland
Eine kleine Chronik zehn spannender Jahre der 2000-jährigen Kirchengeschichte (1995-2005)
> PDF (24 Seiten)
10 Jahre Kirchenvolks-Begehren in Österreich Eine Chronologie der Ereignisse (1995-2005)
> PDF (9 Seiten)
Plattform Wir sind Kirche-Österreich: Eine Chronologie der Ereignisse
> wir-sind-kirche.at/ueber-uns/geschichte
Zuletzt geändert am 23.11.2022