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Ev. Kirchentag Stuttgart 1999

Rückenwind für die Ökumene von oben und von unten

Die gerade veröffentlichten Präzisierungen zur „Gemeinsamen Erklärung über die Rechtfertigungslehre“ sah die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche als mutmachenden Auftakt für den 28. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Stuttgart. Damit wurde auch von kirchenamtlicher Seite aufgegriffen, was viele Christinnen und Christen ohnehin schon glauben und leben.

Mit Rückenwind „von oben“ wie „von unten“ erwartete Wir sind Kirche von diesem Kirchentag neue sichtbare Impulse für die Ökumene, da die Glaubwürdigkeit christlichen Handelns an der Versöhnungsbereitschaft der Kirchen untereinander zu messen ist. Fast 500 Jahre nach der von Deutschland ausgehenden Reformation haben die Kirchen in unserem Land eine große Aufgabe und Chance für eine christliche Einheit in Vielfalt, die nicht vertan werden darf. Endlich müsse deutlich werden, daß uns viel mehr verbindet als uns trennt.

Die Frage der Abendmahlgemeinschaft darf nach Ansicht von Wir sind Kirche nicht zum Balken im Auge der Christen werden. Die große Mehrheit der Christinnen und Christen ist zur gemeinsamen Mahlfeier, zumindest aber zur Gewährung der eucharistischen Gastfreundschaft bereit, viele praktizieren sie bereits.

Wir sind Kirche unterstützte deshalb das bei der Ankündigung des Ökumenischen Kirchentags im Jahr 2003 bekundete Bemühen der Präsidien des Deutschen Evangelischen Kirchentages und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, die sich nach Kräften dafür einsetzen wollen, daß bei gemeinsamen Veranstaltungen in Zukunft auch die Abendmahlsgemeinschaft möglich sein wird.

Auf dem Evangelischen Kirchentag in Stuttgart informierte Wir sind Kirche über ihre Aktivitäten zur Gemeinde- und Kirchenerneuerung in der römisch-katholischen Kirche, damit diese ihre Aufgaben in der weltweiten Ökumene wahrnehmen kann. Als Mitträgerin der „Kampagne Erlaßjahr 2000“ war Wir sind Kirche auch an den Großdemonstrationen in Stuttgart und Köln beteiligt.

Auch wenn die fünf Ziele und Forderungen des 1995 durchgeführten KirchenVolksBegehrens auf die Erneuerung der römisch-katholischen Kirche ausgerichtet sind, sieht Wir sind Kirche ebenfalls Handlungsbedarfe in den evangelischen Kirchen, z.B. im Verhältnis zwischen Kirchenleitungen, Amtsträgern und Kirchenmitgliedern sowie bei der Erreichung einer wirklichen Chancengleichheit für Frauen in der Kirche.

Zuletzt geändert am 23­.11.2007