21.2.2008 - kreuz.net
Schluß mit dem Zölibat
(kreuz.net) Die Priester Brasiliens sind offenbar zölibatsmüde. Darum haben sie sich direkt an Papst Benedikt XVI. gewandt, damit er ihnen die Priesterehe zugestehe.
Das berichtete die italienische Webseite ‘Petrus’.
Diese Forderung der Priester geht aus dem Schlußdokument der zwölften ‘Nationalversammlung der Priester’ hervor, die am vergangenen Dienstag zu Ende gegangen ist.
Das Treffen fand im von den Jesuiten geleiteten Exerzitienhaus Itaici in der Stadt Indaiatuba im Bundesstaat Sao Paolo statt.
Dabei versammelten sich 430 Delegierte, welche die 18.685 Geistlichen vertraten, die in den 9.222 Pfarreien der 269 brasilianischen Diözesen tätig sind.
Der Forderungskatalog der Priester wird jetzt an die Kleruskongregation geschickt. Dessen Präfekt, Claudio Kardinal Hummes, war früher Erzbischof von Sao Paolo.
Kardinal Hummes hatte kurz nach seiner Ernennung in den Vatikan erklärt, daß der Weltpriesterzölibat „kein Dogma“ sei und daß der Rückgang der Berufungen die Kirche bewegen könnte, „über diese Frage nachzudenken.“
Im Dokument, das die brasilianischen Priester nach Rom schicken, werden zwei Arten von Priestertum verlangt: das zölibatäre Priestertum, das zum Beispiel für die Ordensleute obligatorisch wäre, und das verheiratete Priestertum.
Außerdem wird auch gefordert, daß abgefallene Priester, die geheiratet haben, wieder in ihren Dienst zurückkehren können.
Mit Bezug auf die antikirchliche spanische Tageszeitung ‘El Pais’ berichtet die Webseite ‘Petrus’ auch von einem ungenannten Bischof. Dieser soll erklärt haben, daß in Brasilien angeblich schon seit längerem verheiratete Laien zu Priestern geweiht werden.
Für diese Meldung gibt es keine offizielle Bestätigung.
Im übrigen wünschen sich die brasilianischen Priester auch eine „demokratischere“ Wahl der Bischöfe und die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten.
Zuletzt geändert am 05.03.2008